Gianni Infantino würdigt „eine grosse Persönlichkeit des kamerunischen, afrikanischen und globalen Fussballs“ bei Bestattungszeremonie in Garoua (Kamerun)
Ehemaliger interimistischer FIFA-Präsident und langjähriger FIFA-Vizepräsident
Infantino: „Er hat uns wieder in ruhiges Fahrwasser gelenkt.“
FIFA-Präsident Gianni Infantino hat den verstorbenen ehemaligen interimistischen FIFA-Präsidenten Issa Hayatou bei seiner Beerdigung in Garoua (Kamerun) als „Botschafter des Weltfussballs“ bezeichnet. Hayatou hatte von Oktober 2015 bis zur Wahl Infantinos im Februar 2016 das Amt des geschäftsführenden FIFA-Präsidenten inne. Er verstarb am 8. August, einen Tag vor seinem 78. Geburtstag, in der französischen Hauptstadt Paris. Seine sterblichen Überreste wurden zur Beisetzung in seine Heimatstadt in Kamerun überführt.
„Er hat es 2015 verstanden, das Ruder der FIFA zu übernehmen. Damals war unser Schiff in unruhigen Gewässern unterwegs, und er hat es kurz vor meiner Wahl zum FIFA-Präsidenten im Jahr 2016 wieder in ruhiges Fahrwasser gelenkt. Er war eine grosse Persönlichkeit, ein echter Gentleman, ein grossartiger Freund“, so Infantino bei den Begräbnisfeierlichkeiten. „Wir sagen immer, dass der Fussball die Menschen vereint – unabhängig von ihrer Herkunft. Issa Hayatou hat es mit seiner beachtlichen, weltweit anerkannten Arbeit verstanden, einen Beitrag dazu zu leisten. Er war ein grosser Botschafter für Kamerun und für den Weltfussball. Als Botschafter verkörperte er grossartige Werte wie Familie und Einheit, und deshalb sind wir alle hier heute zusammengekommen.“
Unter den Trauergästen waren neben Hayatous Familie und Freunden auch Patrice Motsepe, FIFA-Vizepräsident und Präsident der afrikanischen Fussballkonföderation (CAF), Mitglieder der FIFA-Administration, darunter auch FIFA-Generalsekretär Mattias Grafström, der Präsident des kamerunischen Fussballverbands (FECAFOOT), Samuel Eto'o, sowie eine Reihe von Präsidenten weiterer FIFA-Mitgliedsverbände und Funktionäre der CAF.
„Jeder der Anwesenden hat natürlich ganz eigene Erinnerungen an Issa Hayatou, aber ich bin sicher, dass wir alle uns an diesem Tag der Trauer, aber auch der Einheit, an sein Lächeln erinnern. Ein Lächeln, das er bei jeder Gelegenheit zeigte“, so Infantino, der von seiner ersten Begegnung mit dem damaligen CAF-Präsidenten berichtete, als er sich 1998 „als Fussballfan“ den Afrikanischen Nationen-Pokal anschaute. „Heute stehe ich hier als FIFA-Präsident, als Mitglied dieser Familie, um Ihnen allen zu versichern, dass wir sehr traurig sind, und Ihnen etwas Stärke mit auf den Weg zu geben. Wir möchten Ihnen sagen, dass wir mit viel Mitgefühl an Ihrer Seite stehen. Heute ist ein Tag der Trauer für die Fussballwelt, aber es ist auch ein Tag, an dem wir uns alle gemeinsam an Issa Hayatou erinnern sollten, eine grosse Persönlichkeit des kamerunischen, afrikanischen und globalen Fussballs.“
Der ehemalige Präsident der FECAFOOT war von 1988 bis 2017 29 Jahre lang Präsident der CAF. Hayatou war von 1990 bis 2017 Mitglied des FIFA-Rats und auch FIFA-Vizepräsident. Von 2001 bis 2016 war er ausserdem Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), ehe er zum Ehrenmitglied ernannt wurde.