Gianni Infantino: „Was wäre besser als ein Fussballspiel geeignet, um Menschen zusammenzubringen?“
Verweis auf die Aufgabe der FIFA zu Investitionen in das Spiel der Welt, „um den Fussball überallhin zu bringen“
Rede des FIFA-Präsidenten am Gipfel der Future Investment Initiative in Saudiarabien
In einer Rede an einer Konferenz in Saudiarabien hat Präsident Gianni Infantino die Entschlossenheit der FIFA bekräftigt, die einzigartige Kraft des Fussballs zu nutzen, um die Welt zu einen.
Der FIFA-Präsident war die treibende Kraft hinter der Kampagne "Football Unites the World - Fussball vereint die Welt", die während der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ lanciert wurde. Während der FIFA Frauen-WM 2023™ wurde der Umfang der Kampagne auf acht gesamtgesellschaftliche Themen erweitert, darunter Gleichstellung der Geschlechter, Bildung für alle sowie Armut.
Auch die FIFA hat ihre beiden wichtigsten Turniere erweitert: Die FIFA Frauen-WM wurde bei der Austragung 2023 von bislang 24 auf nunmehr 32 Teams vergrössert, und die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 26™ wird mit 48 teilnehmenden Teams die umfassendste aller Zeiten.
"Sobald ein Ball in einen Raum gebracht wird, fangen alle an zu lächeln. Auf allen Gesichtern ist die Freude zu erkennen. Ich denke, dass der Fussball genau hier helfen soll und helfen will. 'Den Fussball wirklich global machen' und 'Die Welt durch Fussball einen' sind keineswegs nur Slogans. Es sind Aufgaben, die wir tatsächlich umsetzen wollen“, sagte der FIFA-Präsident am 7. Gipfel der Future Investment Initiative in der saudiarabischen Hauptstadt Riad. „Dem Fussball gelingt es, die Menschen wirklich zusammenzubringen, dafür zu sorgen, dass sie einander verstehen. Wir müssen genau in diese Richtung arbeiten, denn gerade in unserer geteilten Welt brauchen wir Gelegenheiten, um zusammenzukommen, miteinander zu sprechen, einander kennenzulernen – und was wäre dafür besser geeignet als ein Fussballspiel?“
Der FIFA-Präsident wies darauf hin, dass von den geschätzten 200 Milliarden US‑Dollar, die weltweit mit dem Fussball erwirtschaftet werden, etwa 70 Prozent aus Europa stammen, wovon wiederum 70 Prozent auf Investitionen von ausserhalb des Kontinents zurückzuführen sind.
Infantino räumte ein, dass es wichtig sei, eine starke Konföderation zu haben, die den Ton angibt. Er betonte jedoch auch, dass das Niveau weltweit verbessert werden müsse, wobei die Aufstockung der FIFA Forward-Mittel für die Entwicklung entsprechender Projekte um das Siebenfache seit 2016 ein Schlüsselfaktor zum Erreichen dieses Zieles sei.
Unsere Aufgabe muss es sein, den Fussball überallhin zu bringen und in allen Teilen der Welt in ihn zu investieren.
„Diese Mittel stehen für Investitionen in den Fussball zur Verfügung, in Spielfelder, in Umkleideräume, in Stadien. Zum einen soll die Entwicklung in Europa gefördert werden, denn es ist sehr wichtig, eine starke Lokomotive zu haben. Zum anderen soll mit den Mitteln im Rest der Welt den anderen geholfen werden, aufzuschliessen und konkurrenzfähig zu sein“, erläuterte er und verwies dabei auf die FIFA Frauen-WM 2023™, bei der erstmals Teams aus allen sechs FIFA-Konföderationen Spiele gewonnen haben.
„So war es auch bei der wundervollen [FIFA] Weltmeisterschaft in Katar, bei der Marokko das Halbfinale erreichte. Das hatte es zuvor noch nie gegeben. Diese Erfolge sind auf dauerhafte Investitionen, auf die Entwicklung und die Förderung von Talenten zurückzuführen, denn Talente gibt es überall. Man muss sie nur finden und fördern.“
Dieses Bestreben wird in Zukunft durch eine konkrete Initiative weiter vorangetrieben, nämlich durch die jährliche Austragung der FIFA U-17-Weltmeisterschaft™ für Mädchen und Jungen.
Neben dem Bestreben, die Entfaltung von Fussballtalenten zu fördern, verwies Infantino auch auf die breite soziale Bedeutung von Fussballturnieren. So seien bei der WM-Endrunde der Männer 2022 und der WM-Endrunde der Frauen vor wenigen Monaten zusammen fünf Millionen Zuschauer in den Stadien gewesen und rund sieben Milliarden an den TV-Geräten rund um die Welt.
„All diese Menschen teilen die gleiche Leidenschaft. Sie schauen nicht nur einfach einen Film oder spielen ein Spiel. Sie tauschen sich aus, sie kommunizieren und sie empfinden gemeinsam die gleiche Leidenschaft“, erklärte er vor einigen der 5000 Delegierten aus der ganzen Welt, die zu der Konferenz erwartet werden, auf der führende Entscheidungsträger aus verschiedenen Bereichen zusammenkommen, um über vielfältige Entwicklungen und Anliegen des 21. Jahrhunderts zu diskutieren.
„Je mehr Wettbewerbe und je mehr Teilnehmer wir haben, desto mehr Gelegenheiten haben wir auch, Menschen auf dem Fussballfeld zusammenzubringen. Dies sollten wir weiter vorantreiben.“
Infantino fügte hinzu: „Wir müssen uns überlegen, was der Fussball jetzt tun kann, um in dieser immer stärker gespaltenen Welt als einende Kraft zu wirken. Ich hoffe, dass einige der Länder und Regionen, in denen es heute viel Leid gibt, morgen ihre Kräfte bündeln und vielleicht gemeinsam eine FIFA-Veranstaltung ausrichten können.“