Die FIFA hat sich mit zahlreichen starken Partnern zusammengetan, um in Namibia Sportanlagen neu zu bauen und zu modernisieren sowie an Schulen in den Regionen Khomas und Ohangwena die Vermittlung von Lebenskompetenz durch Sport zu stärken.
Der Deutsche Fussball-Bund (DFB), der namibische Fussballverband (NFA), die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des deutschen Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie die FIFA haben heute eine Vereinbarung geschlossen, um ihr Engagement für das Projekt zu verdeutlichen. Die Vereinbarung wurde von FIFA-Generalsekretärin Fatma Samoura, NFA-Präsident Frans Mbidi, DFB-Präsident Reinhard Grindel und dem Leiter des GIZ-Programms Olaf Handloegten unterzeichnet.
Das umfassende Programm soll die Lebensumstände zahlreicher namibischer Kinder verbessern. Hierzu werden 23 Schulen und ein Berufsbildungszentrum gefördert. Zudem erhält der namibische Fussballverband durch die Einführung von Fussball- und anderen Sportwettbewerben an den Schulen Unterstützung bei der Förderung des Nachwuchsfussballs.
"Wir freuen uns sehr über diese Zusammenarbeit, die ein gutes Beispiel dafür darstellt, wie die Mitgliedsverbände der FIFA und Regierungsinstitutionen ihre Kräfte bündeln können, um zur fussballerischen Entwicklung eines Landes beizutragen", sagte FIFA-Generalsekretärin Fatma Samoura.
Die FIFA und der namibische Fussballverband werden bestehende Fussballplätze an bestimmten Schulen und anderen Einrichtungen für junge Menschen modernisieren. FIFA und DFB stellen außerdem Fussballausrüstung zur Verfügung und engagieren sich in der Ausbildung von Instruktoren für Trainer- und Schiedsrichterwesen sowie Ligaverwaltung. Das deutsche Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung lässt zudem an den ausgewählten Schulen insgesamt 44 neue Spielfelder für Fussball, Basketball, Volleyball und Netball bauen.
"Sport und Fussball öffnen die Herzen und können junge Menschen motivieren, sich auch an anderen Förderaktivitäten zu beteiligen, beispielsweise zur beruflichen Weiterbildung, zur Aufklärung über HIV/AIDS oder zur Konfliktlösung. Der Bau neuer und die Modernisierung bestehender Sportanlagen in Namibia werden maßgeblich dazu beitragen, insbesondere junge Menschen zu mobilisieren", sagte Dr. Gerd Müller, der deutsche Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Der namibische Fussballverband wird in Zusammenarbeit mit den Regionalregierungen Namibias die Organisation der Schulturniere und -wettbewerbe unterstützen, die gemäß der Vereinbarung "das Fundament der gesamten fussballerischen Entwicklung in einem Land darstellen." Neben dem sportlichen Training liegt ein weiterer Schwerpunkt auch auf der Vermittlung von Lebenskompetenz.
"Der namibische Fussballverband ist sehr zufrieden, dass Namibia auf diese Weise profitieren kann. Das Projekt wird die Reichweite des NFA in den dicht besiedelten Regionen Namibias enorm verbessern und jungen Menschen neue Wege zu unserem Sport eröffnen", so der Präsident des namibischen Fussballverbandes Frans Mbidi. "Dies ermöglicht ihnen, von all den positiven Werten des Fussballs zu profitieren. Sie werden Teamwork und Fairplay lernen. Bei dem Projekt geht es aber nicht nur darum, sie als Fussballer zu fördern, sondern auch darum, sie zu guten, gesunden Bürgern für unser Land zu machen."
Die Programme zur Vermittlung von Lebenskompetenz zielen auf mehrere miteinander verknüpfte Probleme, beispielsweise die besonders hohe Verbreitung von HIV und AIDS bei 15- bis 24-jährigen Namibiern, die zahlreichen Schwangerschaften bei Minderjährigen, die ausgeprägte geschlechtsbezogene Gewalt sowie Drogen- und Alkoholmissbrauch.
Das übergeordnete Ziel ist die Verbesserung des Zugangs zur gesundheitlichen Aufklärung über HIV/AIDS durch Fussball, Sporteinrichtungen und Ausrüstung, sowie die Verbesserung des sportlichen Angebotes der beteiligten Schulen und damit die Ausweitung der Teilhabe von Schulkindern am Fussball durch die Einführung von Schulfussballwettbewerben und verbesserter Betreuung.
"Zusammen mit dem Fussball- und Leichtathletik-Verband Westfalen engagieren wir uns schon seit Längerem zur Unterstützung des namibischen Fussballs. Dieses Engagement wird nun durch die Aufnahme weiterer leistungsfähiger Partner in das Projekt verstärkt", führte DFB-Präsident Reinhard Grindel aus. "Der Fussball lehrt Werte wie Toleranz, Respekt und Fairplay. Er ist eine Schule fürs Leben und bestens geeignet, in Entwicklungs- und Schwellenländern für wichtige Anreize zu sorgen. Mit diesem Projekt können wir viele Kinder und junge Menschen erreichen und ihnen Kompetenzen vermitteln, die ihnen während ihres gesamten Lebens nützen und ihnen Hoffnung auf eine bessere Zukunft machen."
Die Vereinbarung steht in Übereinstimmung mit einem der drei in FIFA 2.0: Vision für die Zukunft genannten Hauptziele, nämlich den Fussball zu fördern. Sie baut auf den Erfolgen der im vergangenen Jahr in Namibia geleisteten Arbeit auf. Im Juli 2016 hatten FIFA, DFB und NFA in Eenhana, der Hauptstadt der Region Ohangwena, gemeinsam einen Ausbildungskurs für einheimische Instruktoren organisiert. Im November gab es einen weiteren von NFA und GIZ organisierten und von FIFA und DFB unterstützten Trainer- und Lebenskompetenz-Kurs für Schullehrer.