Dienstag 23 August 2016, 13:34

Deutsches Olympia-Trio tritt zurück

Wenige Tage nach dem Triumph beim Olympischen Fussballturnier der Frauen 2016 in Rio de Janeiro stehen die DFB-Frauen vor einem großen Umbruch. Nach Spielführerin Saskia Bartusiak haben am Dienstag auch Annike Krahn und Melanie Behringer ihren Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft erklärt.

"Was gibt es Schöneres, als mit dem Olympiasieg aufzuhören? Irgendwann geht jeder Weg zu Ende. Und es ist total schön, dass es auf diese Weise passiert", so Krahn vom Bundesligisten Bayer Leverkusen, die 137 Länderspiele absolvierte.

Auch Behringer, die mit fünf Treffern die beste Torschützin des olympischen Turniers war, blickte in ihren Abschiedsworten ebenfalls emotional auf die elf Jahre (123 Länderspiele) im Nationaldress und sprach "von einer tollen Zeit, die ich nie vergessen werde. Es war ein Geschenk, so viele Erfolge feiern zu dürfen - und die Goldmedaille macht meine Titelsammlung im DFB-Dress komplett."

Bereits am Montag hatte Bartusiak (101 Länderspiele) ihre Fussballschuhe auf Nationalmannschaftsebene an den Nagel gehängt. "Das ist schon ein kleiner Umbruch. Aber die Mannschaft ist intakt. Das ist eine Chance für die jungen Spielerinnen. Ich blicke der Zukunft sehr optimistisch entgegen." Nach der FIFA Frauen-WM 2015™ wurde die 33-Jährige Nachfolgerin von Nadine Angerer als Spielführerin.

Alle drei Spielerinnen werden ihre Karrieren auf Vereinsebene weiterführen.

Gemeinsam mit Trainerin Silvia Neid, die in Rio zum letzten Mal an der Seitenlinie der DFB-Frauen stand, holte das Trio in den vergangenen Jahren sämtliche Trophäen, die es zu gewinnen gab, darunter den WM- und EM-Titel, den Sieg beim Algarve Cup sowie am vergangenen Freitag Olympisches Gold.

Neid hatte ihre Kapitänin bereits gelobt: "Saskia war für mich immer eine sehr wichtige Spielerin, zuverlässig, total diszipliniert, eine Führungspersönlichkeit und Kämpfernatur. Wie sie nach ihrer schweren Verletzung wieder zurückgekommen ist, war schon sehr beeindruckend. Sie ist ein Typ, der nie aufgibt."

Krahn sei eine "wichtige Ansprechpartnerin für die Jungen im Team, auch außerhalb des Platzes". Sie habe das Team "immer von hinten heraus angetrieben und geführt". Behringer sei für sie bei Olympia "die Spielerin des Turniers" gewesen. "Mel hat sich auch in schwierigen Zeiten als echte Teamplayerin erwiesen."

Die 52-Jährige wird in dieser Woche nach elf Jahren an der Seitenlinie und über zehn Titeln ebenfalls das Zepter abgeben. Sie übernimmt die neue Scouting-Abteilung für Frauen- und Mädchenfussball, als Bundestrainerin folgt ihr die frühere Nationalspielerin Steffi Jones nach.