FIFA-Legenden und besondere Gäste erzählen ihre Geschichten in der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützten Kampagne
Von Fussballstars erfahren, wie man ein unterstützendes Gespräch beginnen kann
Teresa Enke: "Depression ist eine Krankheit, keine Schwäche".
Mit der #ReachOut-Kampagne will die FIFA auf Symptome psychischer Erkrankungen aufmerksam machen, Betroffene ermutigen, bei Bedarf Hilfe zu suchen, und alle dazu animieren, sich tagtäglich um ihr seelisches Wohlbefinden zu kümmern. Mit der Unterstützung ehemaliger und aktueller Fussballer schärft die FIFA das dringend nötige Bewusstsein für mentale Gesundheit. Zum Start der #ReachOut-Kampagne sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino: „Mit dieser Kampagne können wir die Öffentlichkeit für psychische Probleme sensibilisieren und Betroffene ermutigen, das für sie vielleicht lebensrettende Gespräch zu suchen. Getreu der FIFA-Vision 2020–2023 bekennen wir uns dazu, uns mit dem Fussball für die Gesellschaft zu engagieren. Ich danke allen Spielern und Frau Enke für ihren Beitrag zu dieser wichtigen Initiative.
Depressionen und Angstzustände betreffen immer mehr Menschen weltweit, besonders junge Menschen. Ein Gespräch mit Familienangehörigen, Freunden oder Fachleuten kann entscheidend sein. Mit der Unterstützung der WHO lanciert die FIFA diese Kampagne, um Menschen dazu zu ermutigen, sich Hilfe zu holen.“ Begleitet wird die Kampagne von persönlichen Erfahrungen der FIFA-Legenden Aline, Vero Boquete, Cafu, Laura Georges, Luis García, Shabani Nonda, Patrizia Panico, Fara Williams und Walter Zenga. Zudem erzählen Marvin Sordell, ehemals Stürmer der Bolton Wanderers und der britischen Olympiaauswahl, sowie Sonny Pike, der mit 14 Jahren bereits als nächster Superstar gefeiert wurde, gegenüber FIFA.com von ihren Erfahrungen mit Depressionen. Teresa Enke berichtet schliesslich vom Schmerz nach dem Selbstmord ihres Ehemanns sowie von ihrem Engagement mit der Robert-Enke-Stiftung. Weltweit leiden mehr als 260 Millionen Menschen an Depressionen, wobei rund die Hälfte aller mentalen Erkrankungen im Alter von 14 Jahren beginnt. Selbstmord ist die vierthäufigste Todesursache bei Menschen zwischen 15 und 29 Jahren. 23 % der aktiven Fussballer leiden unter Schlafstörungen, während 9 % von Depressionen und 7 % von Angstzuständen berichten. Bei ehemaligen Fussballern sind die Zahlen noch höher: So leiden 28 % an Schlafstörungen, 13 % an Depressionen und 11 % an Angstzuständen (Quelle: FIFPRO). Menschen auf der ganzen Welt kämpfen seit Ausbruch der COVID-19-Pandemie mit Homeoffice, Arbeitslosigkeit, Schulschliessungen und sozialer Isolation. Für Menschen mit psychischen Erkrankungen ist die Belastung noch grösser, zumal sie sich wegen der COVID-19-Situation oftmals nicht mehr behandeln lassen können.
„Während der COVID-19-Pandemie müssen wir noch mehr auf unsere seelische und psychische Gesundheit achten“, betonte Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, WHO-Generaldirektor. „Die WHO freut sich, die von der FIFA angeführte #ReachOut-Kampagne zu unterstützen, um die Menschen dazu zu bewegen, über ihre mentale Gesundheit zu sprechen.“ Die Videokampagne zur Sensibilisierung für mentale Gesundheit kann auf die Unterstützung von FIFA-Legenden, aktuellen Spielern und weiteren namhaften Persönlichkeiten zählen, die alle von ihren persönlichen Erfahrungen berichten. Die FIFA lanciert die Kampagne über ihre digitalen Kanäle, während die 211 FIFA-Mitgliedsverbände und Medienagenturen sie mithilfe von Multimediapaketen in Europa und darüber hinaus weiter verbreiten können.