Der Algerier Islam Slimani liegt zwar derzeit in Führung und präsentiert sich auch bei seinem Klub Sporting Lissabon in Topform, doch er hat die Ziellinie noch nicht erreicht. Playoff-Gegner Kamerun hat in den letzten drei Qualifikationsspielen für Katar 2022 kein einziges Gegentor zugelassen, nicht zuletzt, weil mit André Onana einer der besten Torhüter des Kontinents zwischen den Pfosten steht.

Drei Spieler sitzen Slimani mit nur zwei Toren Rückstand dicht im Nacken, nämlich sein Teamkamerad Riyad Mahrez, Ibrahima Koné aus Mali und Ayoub El Kaabi aus Marokko. Koné dürfte der gelungene Start in Lorient viel Auftrieb geben, ebenso wie die Tatsache, dass er beim CAF Afrikanischen Nationen-Pokal gegen Tunesien den Siegtreffer erzielte.

Auch bei El Kaabi ist die Stimmung derzeit sehr gut. Der aus Casablanca stammende Spieler ist seit seinem Länderspieldebüt 2018 im Alter von 24 Jahren im Nationalteam regelrecht aufgeblüht und hat am Wochenende einen Hattrick für Hatayspor erzielt.

Der Marokkaner Ryan Mmaee, der Senegalese Famara Diedhiou, Dieumerci Mbokani aus der DR Kongo und der Nigerianer Victor Osimhen haben zumindest noch Außenseiterchancen. Der Ägypter Mo Salah hingegen hat in der Qualifikation für Katar 2022 noch keinen Treffer erzielt, während sein Vereinskamerad vom Playoff-Gegner Senegal, Sadio Mané, bereits drei Tore vorweisen kann. Zahlen und Fakten Emmanuel Adebayor war in der Qualifikation für Deutschland 2006 als Torschütze oder Vorlagengeber an 16 der 20 Tore Togos beteiligt, als sich das Team vor Senegal das Ticket für die Endrunde sicherte.

Koné hat in zehn Länderspielen für Mali elf Mal getroffen, also einen Schnitt von 1,1 Toren pro Spiel erreicht. Obgleich erst 22 Jahre alt, fehlen dem imposanten Stürmer nur noch vier Treffer zum dritten Platz in der ewigen Torjägerliste seines Landes.

Ali Mabkhout muss mit den VAE auswärts gegen Irak und zu Hause gegen Korea Republik erfolgreich sein, um sich den dritten Platz zu sichern, der dem Team ein weiteres Spiel in der Asien-Qualifikation garantieren würde. Wu Lei liegt zwei Tore zurück und muss mit China VR gegen Saudiarabien und Oman antreten.

Die beiden Japaner Takumi Minamino und Yuya Osako liegen zwar etwas weiter zurück, hoffen aber nach dem schweren Duell gegen Australien in Sydney darauf, in Saitama gegen Vietnam nachlegen zu können.

Zahlen und Fakten Der zentrale Mittelfeldspieler Karim Bagheri erzielte in der Qualifikation für Frankreich 1998 erstaunliche 19 Tore in 14 Spielen. Damit beendete der Iraner das Kalenderjahr 1997 als bester Torschütze des internationalen Fussballs, mit einem Treffer Vorsprung vor Romario.

Ali Mabkhout hat in seinen letzten 24 Länderspielen 27 Tore erzielt und sich damit in der Liste der besten Torjäger aller Zeiten auf den siebten Platz vorgearbeitet. Derzeit liegt er nur noch einen Treffer hinter Sunil Chhetri und Lionel Messi.

Es ist schon sehr lange her, dass ein Niederländer oder ein Engländer die Torjägerwertung in der europäischen WM-Qualifikation gewonnen hat – in der Qualifikation für Deutschland 1974 bzw. Schweden 1958 – doch Memphis Depay und Harry Kane werden diese Durststrecke mit ziemlicher Sicherheit beenden. Robert Lewandowski hat nur noch ein einziges Spiel zu absolvieren – das Finale im Qualifikationsweg B gegen Schweden oder die Tschechische Republik – und sechs Tore dürften selbst für einen Cristiano Ronaldo in maximal zwei Einsätzen nicht mehr aufzuholen sein. Zahlen und Fakten Cristiano Ronaldo erzielte in neun Qualifikationsspielen für die WM 2018 in Russland 15 Tore – mehr als jeder andere Spieler in einer vorangegangenen Qualifikation in Europa, aber nicht genug, um sich an die Spitze der Torschützenliste zu setzen, denn Robert Lewandowski schaffte in zehn Spielen sogar 16 Tore.

Christian Benteke gelang 2017 gegen Gibraltar das schnellste Tor in der Geschichte der WM-Qualifikation für Belgien nach 8,1 Sekunden. Damit unterbot er den Rekord von Davide Gualtieri, der San Marino 1993 nach 8,3 Sekunden gegen England in Führung geschossen hatte.

Jonathan David und Cyle Larin denken derzeit wohl nur daran, mit Kanada erstmals seit Mexiko 1986 wieder eine WM-Endrunde zu erreichen. Doch das wird die Fans nicht davon abhalten, darüber zu diskutieren, wer von den beiden die Torjägerwertung in der abschließenden Achterrunde wohl gewinnen wird.

Allerdings hat auch Michail Antonio die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Der Torjäger von West Ham United, der für Jamaika antritt, hat mit seinem Team noch drei Partien zu absolvieren, darunter Heimspiele gegen El Salvador und Honduras. Er ist zuversichtlich, dass er die beiden Führenden noch unter Druck setzen kann.

Zahlen und Fakten Nur zwei Spieler haben in fünf WM-Qualifikationsturnieren getroffen, und zwar beide in der CONCACAF-Zone. Einer ist wenig überraschend die Torfabrik Carlos Ruiz aus Guatemala. Der andere ist der mexikanische Verteidiger Rafa Márquez.

Mit insgesamt 39 Toren ist Ruiz der erfolgreichste Torschütze aller Zeiten in der WM-Qualifikation. Er liegt drei Treffer vor Ali Daei und Cristiano Ronaldo.

Marcelo Martins Traum, Bolivien erstmals seit 1994 wieder zu einer WM-Endrundenteilnahme zu verhelfen, ist zwar schon so gut wie geplatzt, doch es könnte für ihn noch zur Erfüllung eines individuellen Traumes reichen. Allerdings haben Lautaro Martínez, Lionel Messi und Neymar jeweils noch ein Spiel mehr zu absolvieren. So muss der bolivianische Stürmer versuchen, seine Ausbeute in den zwei verbleibenden Partien gegen Kolumbien und Brasilien noch zu steigern.

Zahlen und Fakten William Ramallo war 1993 der erste Bolivianer, der in der WM-Qualifikation einen Hattrick erzielte, und beendete die Qualifikation für die WM 1994 in den USA vor Gabriel Batistuta, Bebeto und Adolfo Valencia als bester Torjäger der Südamerika-Zone. Der aus Cochabamba stammende Spieler trug verschiedene Spitznamen, darunter "Fischer", "Popeye" und "Geist".

Ronaldo war seit neuneinhalb Jahren brasilianischer Nationalspieler und hatte bereits zwölf WM-Tore auf dem Konto, als er zum ersten Mal in einem Qualifikationsspiel für den Wettbewerb traf.

Die Chilenen Marcelo Salas und Ivan Zamorano erzielten in 16 Qualifikationsspielen für die WM in Frankreich 1998 zusammen unglaubliche 23 Tore.