Mittwoch 24 Februar 2021, 18:23

Dank Kantersieg und Last-Minute-Tor zur EM

  • Linda Sällström schießt Finnland durch Last-Minute-Tor zur EM

  • Spanien und Italien mit Kantersiegen

  • Österreich jubelt aus der Ferne - Schweiz in den Playoffs

Die Gruppenphase der Qualifikation für die UEFA Women's EURO 2022 ist gespielt, die direkten Startplätze sind vergeben und die Playoff-Teilnehmer stehen fest. Nordirland, Russland, Ukraine, Portugal, die Tschechische Republik und die Schweiz kämpfen im April um die letzten drei EM-Tickets. Die drei Duelle werden über Hin- und Rückspiel ausgespielt. Die Auslosung der Begegnungen findet am 5. März statt.

Finnland nach 2013 wieder dabei

Ausgerechnet Portugal war es, das Finnland 2017 den Weg zur EM-Teilnahme versperrte. Damals setzten sich die Portugiesinnen in den Playoffs gegen die Helmarit durch und nahmen zum ersten Mal an einer Endrunde teil. Jetzt standen sich die beiden Top-Teams der Staffel E in Helsinki im direkten Duell gegenüber. Ein Sieg würde den Startplatz für England 2022 sichern. Dieses Mal behielt die Elf von Trainerin Anna Signeul die Oberhand. In einer an Dramatik kaum zu überbietenden Partie avancierte Linda Sällström zur Heldin, als sie in der Nachspielzeit (90.+3) das Siegtor für Finnland erzielte und ihr Team zur vierten Europameisterschaft führte (2005, 2009, 2013 & 2022).

"Eine fantastische Leistung des Teams. Ich bin mit dem Match wirklich zufrieden. Wir haben uns auch im Verteidigungsspiel sehr gut geschlagen", freute sich Signeul. Zum Abschluss gewann ihre Mannschaft mit 5:0 gegen Zypern. Damit beendeten die Finninnen zum ersten Mal in ihrer Geschichte die EM-Qualifikation ungeschlagen.

Portugal holte im letzten Spiel einen 2:0-Sieg gegen Schottland und schloss die Gruppe mit 19 Zählern hinter Finnland ab. Am Ende reichte es jedoch nicht, um sich als einer der drei besten Gruppenzweiten direkt für das Turnier im nächsten Sommer zu qualifizieren. Die Elf von Trainer Francisco Neto muss in die Entscheidungsspiele.

Aller guten Dinge sind 13...

Je fünf Treffer für Esther Gonzalez und Jennifer Hermoso plus je einen Treffer von Mariona Caldentey, Nerea Eizaguirre und Eva Navarro. 13:0 stand am Ende der Begegnung zwischen Spanien und Aserbaidschan auf der Anzeigetafel. Durch diesen Kantersieg konnten die Spanierinnen nicht mehr vom Platz an der Sonne in Gruppe D vertrieben werden und hatten vor dem abschließenden Spiel ihr EM-Ticket bereits sicher.

Damit war das Augenmerk auf die Partie zwischen La Furia Roja und Polen gerichtet. Die Polinnen mussten Spanien bezwingen, um die Tschechische Republik von Rang zwei zu verdrängen. Dieser Sieg blieb dem 29. der FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste allerdings verwehrt und damit der Traum einer erstmaligen EM-Teilnahme. Mit 0:3 unterlag Polen in der Ciudad del Fútbol de Las Rozas (Madrid) dem Gastgeber und musste den Tschechinnen die Teilnahme an den Playoffs überlassen.

Des einen Freud, des anderen Leid

Neben der Tschechischen Republik konnte auch Österreich aus der Ferne jubeln. Da Portugal gegen Schottland nicht über einen 2:0-Sieg hinauskam und zuvor gegen Finnland unterlag, gehört das ÖFB-Team definitiv zu den besten drei Gruppenzweiten, die sich neben den Gruppensiegern fix für die Endrunde 2022 in England qualifizieren. Die Österreicherinnen blicken - genau wie Finnland - auf die bislang erfolgreichste Qualifikation ihrer Geschichte zurück. In einer Gruppe mit Frankreich, Serbien, Nordmazedonien und Kasachstan holten sie 19 von 24 möglichen Punkten (22:3 Tore).

Keinen Grund zum Jubeln hatte hingegen die Schweiz. Das Ensemble von Trainer Nils Nielsen kann noch nicht mit der Planung für England 2022 beginnen, nachdem sich Italien in Florenz deutlich mit 12:0 gegen Israel durchsetzen konnte und als letzter der drei besten Gruppenzweiten den direkten Startplatz holte. Gegen wen die SFV-Auswahl in der Barrage antreten muss, wird sich am 5. März entscheiden.

Zitat

"Das Team hat sich das direkte EM-Ticket nach der besten Qualifikation aller Zeiten verdient. Die neuerliche EM-Teilnahme ist für ein kleines Fussballland wie Österreich extrem hoch einzuschätzen. Es ist fantastisch, dass wir wieder zur Europameisterschaft fahren. Ich freue mich extrem für die Spielerinnen und für das Betreuerteam. Wir dürfen zudem nicht vergessen, dass Dominik Thalhammer mit seiner Arbeit den Grundstein gelegt hat. Wir sind dankbar, dass wir den direkten Weg zur Europameisterschaft geschafft haben." Irene Fuhrmann, Trainerin Österreich

Kurz und knapp

  • Qualifiziert als Gruppenerster/Gastgeber: Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Niederlande, Norwegen, Spanien, Schweden und England

  • Qualifiziert als einer der drei besten Gruppenzweiten: Island, Österreich und Italien

  • In den Playoffs: Nordirland, Russland, Ukraine, Portugal, die Tschechische Republik und die Schweiz