Mittwoch 28 Dezember 2016, 15:01

Däbritz: "Kann mir von 'Mel' viel abschauen"

"Absolutes Highlight-Jahr!" 

So kurz und prägnant fällt das Fazit von Sara Däbritz für 2016 im exklusiven Gespräch mit FIFA.com aus. Mehr kann man angesichts des Erreichten auch nicht hinzufügen: Deutscher Meister, zum ersten Mal im Viertelfinale der UEFA Women’s Champions League und Gold beim Olympischen Fussballturnier in Rio!

All diese Erfolge durfte die 21-Jährige zusammen mit ihrer Teamkollegin Melanie Behringer feiern. Beide waren entscheidend an den Titeln beteiligt, und so ist es kaum verwunderlich, dass beide unter den zehn Nominierten für die Auszeichnung zur FIFA-Weltfussballerin waren, wobei Däbritz das etwas anders sieht.

"Um ehrlich zu sein, war ich sehr überrascht, als ich gehört habe, dass ich unter den Top Ten bin. Aber natürlich ist diese Auszeichnung eine große Ehre und Freude. Ich war richtig stolz", verrät die deutsche Nachwuchshoffnung. Nachdem Anfang Dezember dann die drei Finalisten bekanntgegeben wurden war jedoch klar, dass die Flügelstürmerin keine Chance mehr hat, diese Auszeichnung zu gewinnen.

Ruhige Führungsspielerin Carli Lloyd, Marta und Melanie Behringer dürfen sich dagegen weiterhin Hoffnungen machen. Keine Frage, wem die Münchnerin die Daumen drückt. "Alle drei Spielerinnen sind Weltklasse und haben es absolut verdient, dort zu stehen. Ich würde es 'Mel' aber sehr gönnen."

Seit Sommer 2015 spielen die beiden gemeinsam bei den Rot-Weißen und seit mehreren Jahren schon im Nationaltrikot. Angesprochen auf die Kapitänin des FC Bayern kommt Däbritz ins Schwärmen. "Auf und neben dem Platz ist sie eine richtige Führungsspielerin, übernimmt sehr viel Verantwortung und stellt sich immer in den Dienst der Mannschaft. Sie ist auch eine überragende Fussballerin und hat eine super Schusstechnik. Sie hat eine Ruhe am Ball. Das verleiht der ganzen Mannschaft eine gewisse Gelassenheit."

Vor allem der letzte Punkt beeindruckt die U-20-Weltmeisterin von 2014 besonders. "Egal ob der Ball einfach oder schwer zu ihr gespielt wird, sie bleibt immer gelassen und bringt Ruhe ins Spiel und versucht, den Ball zu kontrollieren. Sie hat das Auge für tolle Pässe in die Spitze und ist nebenbei noch torgefährlich." Der beste Beweis dafür, waren die fünf Tore beim Olympischen Fussballturnier der Frauen.

Blick in die Zukunft "Sie ist Torschützenkönigin bei Olympia geworden und das als 'Sechser'. Das kommt auch nicht allzu oft vor auf dieser Position", betont Däbritz und fügt an: "Man kann sich viel von ihr abschauen, und es ist super, dass wir fast täglich zusammen trainieren und ich einen Blick darauf werfen kann." Also hat wohl auch Behringer einen gewissen Anteil am rasanten Aufstieg der 38-fachen Nationalspielerin.

Wenn es nach Däbritz geht, wird ihre Mentorin am 9. Januar in Zürich bei The Best FIFA Football Awards gebührend geehrt, denn "Mel hatte ein herausragendes Jahr". Sollte es so kommen, dann kann sie 2017 täglich von einer Weltfussballerin lernen, was ihren Zielen sicher entgegen kommen würde.

Die erstmalige Nominierung in diesem Jahr soll nämlich erst der Anfang gewesen sein. "Es ist ein Ansporn für mich für die Zukunft und zeigt, dass vieles gut läuft. Aber ich möchte mich weiterentwickeln, um später auch wieder dabei zu sein."

Im kommenden Jahr greift Däbritz wieder an. Im Sommer findet die Europameisterschaft statt und mit dem FC Bayern ist sie noch in drei Wettbewerben vertreten. Gemeinsam mit Melanie Behringer möchte sie 2017 erneut zu einem absoluten Highlight-Jahr machen.