Bhutan veranstaltete seinen ersten Workshop zur Klublizenzierung im Frauenfussball
Neun Vereine, die in der Kelme Women's League spielen, nahmen daran teil
"Der Frauenfussball in Bhutan hat ein riesiges Potenzial" - Pema Tshering
In Zusammenarbeit mit der FIFA fand im Königreich Bhutan der erste Workshop zur Klublizenzierung im Frauenfussball statt. Insgesamt nahmen neun Vereine, die in der Kelme Women's League spielen, an dem Workshop teil, darunter mit Bumtang Women's FC ein neues Team, das im nächsten Jahr in der Liga spielen wird. "Die Ausrichtung des ersten Workshops zur Vergabe von Vereinslizenzen für Frauen in Bhutan ist ein großer Meilenstein für unseren Verband und unsere Vereine. Wir glauben, dass die Klublizenzierung ein Instrument zur Entwicklung unserer Klubs ist", so Tashi Dorji Wangmo, Managerin für Klublizenzen im Fussballverband Bhutans. "Es ist sehr wichtig, dass die Vereine die Bedeutung der Klublizenzierung kennen. Sie sind noch dabei, die umfassenderen Regeln zu verstehen. Die Klublizenzierung bringt Struktur, Professionalität und Entwicklung in die Klubs. Deshalb war es für die Vereine so wichtig, an diesem Workshop teilzunehmen", führt sie weiter aus.
Genau darauf zielt der Leitfaden für Klublizenzierung ab, den die FIFA im April 2022 veröffentlichte und mit deren Hilfe die Professionalisierung und Entwicklung des Frauenfussballs vorangetrieben und die allgemeinen Standards in den Klubs auf der ganzen Welt erhöht werden sollen. Die Unterstützung der FIFA ist für Bhutan dabei von signifikanter Bedeutung, wie Pema Tshering, Leiterin Frauenfussball, betont. "Wir haben unseren ersten Kunstrasenplatz mit Hilfe des FIFA-Forward-Programms installiert. Seit dem Bau und der Infrastruktur dieses Kunstrasenplatzes, ist die Qualität des Fussballs und das Interesse daran enorm gestiegen. Das ist nur ein Beispiel dafür, wie sehr uns die Unterstützung der FIFA hilft", erzählt Tshering. "Erst kürzlich erhielt ich eine E-Mail vom Büro der Generalsekretärin, in der sie uns Spenden in Form von Fussbällen, Trikots und ähnlichem anbot. Die Unterstützung ist wirklich erstaunlich, nicht nur in Bezug auf die Ausrüstung, sondern auch auf die technische Unterstützung. Das Fachwissen der FIFA bei der Arbeit mit den verschiedenen Mitgliedsverbänden und ihre profunden Kenntnisse helfen uns wirklich."
Bruno Van Hellemont, Professionalisierungsmanager (FIFA-Division Frauenfussball), und Andres Portabella, FIFA-Berater, nahmen ebenfalls an dem Workshop im Land des Donnerdrachens teil und präsentierten das Szenario der Lizenzierung von Frauenklubs rund um den Globus. Im Rahmen ihres Aufenthaltes in Bhutan besuchten die beiden FIFA-Mitarbeiter die Vereine Thimphu Women's FC, RTC Women's FC und Paro Football Club, um aus erster Hand zu erfahren, welche Arbeit sie leisten. "Die wichtigsten Erkenntnisse habe ich aus den Präsentationen von Bruno und Andres über die Vereinslizenzierung gezogen. Sie betonten die Bedeutung der Klublizenzierung anhand von Beispielen aus anderen Mitgliedsverbänden, was sehr informativ war für unsere Vereine - und auch für mich von großem Nutzen war. Es war auch sehr schön, einige Präsentationen unserer Klubs zu sehen und zu erfahren, welche Initiativen sie zur Förderung des Frauenfussballs ergreifen", beschreibt Wangmo. In ihrer Präsentation wiesen Van Hellemont und Portabella ebenfalls auf den FIFA Benchmarking-Bericht hin und betonten, wie wichtig eine strategische Planung ist.
"Der Frauenfussball in Bhutan hat wirklich ein riesiges Potenzial. Wir sind der FIFA-Division Frauenfussball sehr dankbar, insbesondere für ihre Entwicklungsprogramme. Die Unterstützung wird definitiv einen nachhaltigen Einfluss auf den Frauenfussball in Bhutan haben. Wir freuen uns darauf, weiterhin von den besten Praktiken zu lernen und unseren Mädchen die besten Möglichkeiten zu bieten", gibt Tshering zu Protokoll. Die Frauen-Nationalmannschaft des Landes, die im September zwei Freundschaftsspiele gegen Saudiarabien bestritt, belegt derzeit Platz 177 in der FIFA/Coca-Cola-Frauen-Weltrangliste und hat große Ambitionen in der Rangliste aufzusteigen. "Bislang haben wir nur an den SAFF-Wettbewerben teilgenommen. Ich persönlich finde, dass es kein besseres Training und keine bessere Erfahrung gibt, als so viele Freundschaftsspiele oder Wettbewerbe wie möglich zu spielen", erklärt die aktuelle bhutanische Frauen-Nationalspielerin. "Nächstes Jahr nehmen wir zum ersten Mal an der Olympia-Qualifikation teil. Das schafft Vorbilder. Wenn die A-Mannschaft international gut abschneidet, hat die jüngere Generation, die Basis, jemanden, zu dem sie aufschauen kann. Deshalb halte ich es für so wichtig, dass unsere A-Nationalmannschaft auf internationaler Bühne gut abschneidet, um ein Vorbild zu sein". Pictures courtesy of the Bhutan Football Federation (BFF)