Mittwoch 07 Dezember 2016, 16:08

Baresi: "Ranieri war dieses Jahr der beste Trainer"

Il Capitano lautet der Spitzname eines in der Geschichte des Fussballs einzigartigen Spielers, der sich in seiner Karriere als erstklassiger Verteidiger und als starke Führungspersönlichkeit auf dem Platz hervortat. Dies ging so weit, dass er sogar während einer FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ in sein Heimatland zurückkehrte, um sich einer Operation zu unterziehen, und danach zum Finale gegen Brasilien wieder zur Stelle war, um sich den Angreifern der Seleção in den Weg zu stellen. Das war 1994 in den USA.

Die Rede ist natürlich vom italienischen Ex-Star Franco Baresi, der während seiner gesamten Spielerkarriere dem AC Mailand die Treue hielt. Bis heute gilt der frühere Nationalspieler als einer der besten Abwehrspieler in der Geschichte des Fussballs.

FIFA.com sprach mit dem eher zurückhaltenden Baresi über The Best FIFA Football Awards™ 2016 und seine Favoriten für die Auszeichnungen FIFA Welttrainer 2016 - Männer und FIFA-Weltfussballer 2016.

"Ein wahres Wunder geschafft"Am 2. Dezember dieses Jahres blickten nicht nur die Fussballfans voller Spannung auf FIFA.com, um die Namen der Finalisten in den einzelnen Kategorien zu erfahren. Die Liste der nominierten Trainer war auf drei Kandidaten geschrumpft: Zinédine Zidane (Real Madrid), Fernando Santos (Portugal) und Claudio Ranieri (Leicester City).

Doch wer hat bei den Trainern diesen Titel verdient? "Alle drei Kandidaten haben eine fantastische Saison hinter sich", erklärt der in Travagliato geborene Baresi. "Der portugiesische Nationaltrainer hat für sein Land zum ersten Mal die kontinentale Krone geholt. Zinédine Zidane hat die UEFA Champions League gewonnen. Und Ranieri hat mit Leicester ein wahres Wunder geschafft. Ein anderes Wort gibt es nicht, um seinen Erfolg in der Premier League zu umschreiben."

Der Italiener weiß besser als jeder andere, dass dies für seinen Landsmann alles andere als leicht war. "Meist ist es schwierig zu sagen, wer der Beste ist. Doch in diesem Jahr würde ich aufgrund des Titelgewinns in der Premier League ohne zu zögern für Ranieri plädieren."

Darüber hinaus enthüllte FIFA.com mit Cristiano Ronaldo, Antoine Griezmann und Lionel Messi auch die Namen der für die Endauswahl des FIFA-Weltfussballers des Jahres nominierten Kandidaten. "Es fällt sehr schwer, sich für einen oder den anderen zu entscheiden. Alle drei sind eine Klasse für sich. Sie sind nahezu gleichauf, wenngleich sie auf dem Platz etwas unterschiedlich agieren", so das Urteil von Baresi. "Ohne die Fans ist der Fussball nichts" "Ronaldo ist zum Beispiel ein äußerst begabter Spieler. Er ist in der Lage, in jeder Situation und aus jeder Position ein Tor zu schießen, egal ob mit dem rechten oder linken Fuß, per Kopf oder mit der Hacke, aus der Distanz oder aus unmittelbarer Nähe. Wo immer er an den Ball kommt, er macht ihn rein. Messi ist völlig anders. Er besticht durch seine Technik und seine Ballbehandlung. Beide sind großartige und überaus erfolgreiche Fussballer, die diese Auszeichnung deshalb auch beide verdienen würden."

"Ohne die Fans ist der Fussball nichts." Diese Worte von Jock Stein, der Celtic Glasgow von 1965 bis 1978 als Trainer betreute, gelten heute mehr denn je. Denn die Fans sind aus dem Fussball nicht wegzudenken. Genau deshalb hat die FIFA in diesem Jahr eine neue Auszeichnung für die Fans ins Leben gerufen. Am Freitag, den 9. Dezember, werden um 14:00 Uhr die drei ganz besondere Momente bekannt gegeben , die es im Laufe des Jahres gegeben hat.

"Das ist ein Preis, der dem Fussball sehr gut tun wird", beschreibt Baresi die Bedeutung dieser Auszeuchnung. "Er wird die Fans ermutigen, die Anwendung von Gewalt in den Stadien zu vermeiden. Statt auf die schiefe Bahn zu geraten, werden die Fans ihre ganze Aufmerksamkeit darauf richten, sich als echte Fans zu präsentieren, um so den FIFA-Fanpreis zu gewinnen. Das ist voll und ganz im Interesse des Fussballs."