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Montag 10 Juli 2023, 21:00

Atkinson: "Die Teilhabe muss die Vielfalt der Gesellschaft reflektieren, in der wir leben"

  • Cheri-Lee Atkinson wurde vom FIFA-Programm für Frauen in Führungspositionen beflügelt 

  • Die Neuseeländerin bekräftigt, dass das Programm ihrem Selbstvertrauen einen unschätzbaren Schub gegeben hat

  • "Das schönste aller Spiele kann inspirieren und führen, und es kann für alle ein Quell der Freude sein"

Cheri-Lee Atkinson setzt sich leidenschaftlich für viele Dinge ein, sei es für den Fussball, die Öffnung des Spiels für alle und Chancen für Frauen. Sie ist zudem stolz auf ihre Māori-Abstammung. Das Jahr 2023 wird für die Neuseeländerin immer stärker zu einem Jahr der Träume. 

Die in Hamilton/Kirikiriroa lebende Atkinson freut sich nicht nur auf das einmalige Erlebnis, dass ihr Heimatland Mitausrichter der FIFA Frauen-WM Australien & Neuseeland 2023™ ist. Zudem blüht sie in ihrer Vorstandsfunktion bei einem regionalen Verband auf und trägt dazu bei, Verbesserungen für Frauen auf Führungsebene zu bewirken. 

Begonnen hatte das Jahr für sie mit einer sehr lohnenden Erfahrung bei der vierten Auflage des FIFA-Programms für Frauen in Führungspositionen im Fussball. Das grundlegende Ziel des von FIFA und UEFA gemeinsam durchgeführten Programms ist einfach: die Förderung von Frauen in Führungspositionen in der Welt des Fussballs. 

Für Atkinson, die NgātiToa-, NgātiKoata-, NgātiTama-, NgātiMutunga- und Kai Tahu-Wurzeln hat, steht fest, dass die Entwicklung von Fähigkeiten und Selbstvertrauen sowie die Bildung von Netzwerken sich als unschätzbare Lehren aus den fünf Tagen in Lausanne erwiesen haben. 

"Bei diesem Programm geht es um die persönliche Entwicklung und um das Selbstbewusstsein – und diesen Aspekt habe ich wohl erst vor Ort richtig erkannt", sagte sie. "Doch dies hat mir klargemacht, dass es genau das ist, was wir als weibliche Führungskräfte brauchen. Wir müssen unser eigenes Selbstbewusstsein entwickeln, um bessere Führungskräfte zu werden. Wir alle standen in Bezug auf Selbstvertrauen und Selbstzweifel vor unterschiedlichen Herausforderungen. Wir haben aus dieser Woche die Erkenntnis mitgenommen, dass wir alle ein Recht darauf haben, unsere Rollen als Führungskräfte zu spielen. 

Ich persönlich habe festgestellt, dass die Übernahme einer Führungsrolle anfangs mit einer Menge Selbstzweifel einherging. Daher war es wirklich schön, an diesem Programm teilzunehmen und daran erinnert zu werden, dass ich dazu fähig bin, eine Führungspersönlichkeit zu sein und dass ich zu Recht in meiner Position als Führungskraft bin. 

Diese und ähnliche Erkenntnisse sind für mich wichtig. Zuvor hatte sich bei mir ein geringeres Selbstwertgefühl entwickelt, basierend auf der Vorstellung, dass einige Leute unbewusst Vorurteile gegen mich als 'jung, Māori und Frau' haben könnten. Das Programm hat mir geholfen, dieses Narrativ, das für mich selbst zum Stolperstein geworden war, zu durchbrechen und mich auf ein positiveres Bild meiner selbst zu konzentrieren."  

Die Teilnehmerinnen bleiben in der stark frequentierten WhatsApp-Gruppe "Thunder Sisters" miteinander in Kontakt. Ihre Unterstützung und ihre gemeinsamen Erfahrungen stellen eine echte Bereicherung auch die anderen Mitglieder überall auf der Welt dar. 

"Wir waren während des Programms eine ganz besondere, vertraulichen und sogar fast intime Gruppe. Wir haben uns gegenseitig ermutigt, waren aber auch so ehrlich, dass wir unsere schwachen Seiten erkennen und wachsen konnten. Wir haben Vertrauen zueinander und wissen, dass Feedback stets mit besten Absichten gegeben wird." 

Atkinson gehört zum Vorstand des FussballverbandsWaiBOP – einem der sechs Regionalverbände im neuseeländischen Nationalverband – zuständig für die Regionen Waikato und Bay ofPlenty auf Neuseelands Nordinsel. Die Rolle des Verbands besteht ihrer Ansicht darin, die Werte des Fussballs in Neuseeland zu schützen und zu bewahren. 

Die größte Stadt der Region ist Hamilton/Kirikiriroa, eine von neun Städten, die im Juli und August die besten Fussballerinnen der Welt begrüßen werden. Im Waikato-Stadion finden fünf Spiele statt, darunter auch Partien der Ex-Weltmeister Norwegen und Japan. 

Nachdem mehrere Youngster aus Waikato in neuseeländischen Nationalteams gespielt haben ist für Atkinson, die selbst zwei Fussballspielende Kinder hat, der Wert von Vorbildern und deren Vermächtnis weit über die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ hinaus mehr als klar. 

"Ich hoffe, dass die Frauen-WM Neuseeland die Idee vermitteln wird, dass es sich um einen globalen Sport handelt, der Frauen und Mädchen überall hinbringen kann", sagte Atkinson, zu deren zahlreichen Aktivitäten rund um den Fussball auch gehört, ihre Kinder zu Fussballterminen zu bringen. "Und ganz zentral ist Idee, dass das schönste aller Spiele inspirieren und führen kann, und dass es für alle ein Quell der Freude sein kann." 

"Es ist wirklich cool, die Begeisterung unter den jungen Leuten zu sehen. Meine beiden Kinder sind jedenfalls mehr als begeistert. Meine Tochter hat schon vorgeschlagen, dass wir auch zu Spielen nach Australien reisen sollten. Auch sie ist ganz offensichtlich entschlossen, so viel wie möglich aus dieser WM herauszuholen!" 

Atkinson bekräftigt, dass Entscheidungsprozesse und Grundsatzdiskussionen die moderne Gesellschaft widerspiegeln müssen. Dieser Anspruch wird durch das massive Wachstum des Frauenfussballs nur noch weiter verstärkt. 

"Das gesamte Umfeld hat sich verändert, und jegliche Teilhabe muss die Vielfalt der Gesellschaft reflektieren, in der wir leben.Ich würde das FIFA-Programm für Frauen in Führungspositionen jedem ohne zu zögern empfehlen. Ich schätze mich sehr glücklich, dass ich die Möglichkeit zur Teilnahme hatte, und wenn ich darüber nachdenke, war das für mich als Führungskraft ziemlich entscheidend."