Donnerstag 31 August 2023, 16:00

Aserbaidschan eröffnet neue Möglichkeiten durch die Vergabe von Lizenzen an Frauenvereine

  • Der Frauenfussball in Aserbaidschan hat in den letzten 20 Jahren ein stetiges Wachstum erfahren

  • Der Aserbaidschanische Fussballverband hat große Ambitionen für die Entwicklung des Sports

  • Elchin Mammadov: "Wir sind uns bewusst, dass wir erst am Anfang des Weges stehen, und wir können es kaum erwarten, loszulegen"

Die 2003 ins Leben gerufene Aserbaidschanische Frauenfussballmeisterschaft feiert dieses Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Es ist an der Zeit, Bilanz zu ziehen. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass der Wettbewerb, das Schaufenster des Frauenfussballs im Land des Feuers, in den letzten zwei Jahrzehnten beachtliche Fortschritte gemacht hat. Mit der erfolgreichen Ausrichtung der FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft im Jahr 2012 hat Aserbaidschan diesen Prozess beschleunigt.

Heute hat der Frauenfussball, getragen von wachsender Begeisterung, seinen festen Platz in der aserbaidschanischen Fussballlandschaft. Doch das Ziel ist, noch weiter zu gehen. Vor diesem Hintergrund fand am 28. August in Baku ein Seminar zum Thema Frauenklublizenzierung statt.

"Die Einführung des Systems begann 2004 mit den Vereinen der ersten Liga der Männer, die sich um eine Lizenz für die Teilnahme an europäischen Wettbewerben bewarben", erklärt Elchin Mammadov, Direktor der Lizenzierungsabteilung des Aserbaidschanischen Fussballverbands (AFFA).

"Der Geltungsbereich des Klublizenzsystems wurde dann 2008 mit der Einführung der Premier-League-Lizenz erweitert. Ab der Saison 2023-24 führen wir drei neue Lizenztypen ein: die I-League-Lizenz (die zweite Liga für Männer-Profiklubs), die UEFA Women's Champions League-Lizenz und schließlich die Women's Premier League National Licence. Die AFFA-Klublizenzierungsabteilung steht daher in dieser Saison vor einer Reihe von Herausforderungen", fährt er fort.

Das Seminar, an dem Vertreter aller Vereine der Aserbaidschanischen Frauenmeisterschaft teilnahmen, kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Die Themen waren zwar zahlreich - Finanzen, Personal, Strukturen, Verwaltung, rechtliche Aspekte und Infrastruktur -, wurden aber mit Hilfe von Andres Portabella, einem der Frauenfussball-Experten der FIFA, ausführlich behandelt.

Die Vergabe von Klublizenzen an Frauenligen ist eines der acht Frauenförderprogramme der FIFA. Ziel ist es, die Professionalisierung des Frauenfussballs zu fördern, indem Klubs und Ligen auf der ganzen Welt neue Standards auferlegt werden.

"Die positiven Auswirkungen des Klublizenzierungssystems haben sich nicht nur in Aserbaidschan, sondern auch weltweit bewährt. Wir sind überzeugt, dass diese beiden neuen Lizenztypen für Frauenwettbewerbe zur Entwicklung des Frauenfussballs in unserem Land beitragen werden", betont Mammadov.

"Wir sind der Meinung, dass es in diesem Bereich noch viel zu tun gibt. Wir sind uns bewusst, dass wir erst am Anfang des Weges stehen! Es ist spannend und aufregend zugleich, und wir können es kaum erwarten, loszulegen."

Dieser Eifer ist verständlich: Die Einführung der Frauenklublizenzierung kann sich nur positiv auf die Entwicklung des Frauenfussballs auswirken, da sie eine Brücke zwischen den Mitgliedsverbänden und den Klubs schlägt und einen flexiblen Rahmen bietet, der sich den nationalen Gegebenheiten anpasst.

"Ich möchte meinen Kollegen bei der FIFA für ihre Unterstützung danken, sowohl in finanzieller Hinsicht als auch in Bezug auf den Austausch von Fachwissen und bewährten Verfahren aus anderen Ländern. Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit der FIFA bei einem so wichtigen Thema", so Mammadov abschließend.