Pressemitteilung

Fédération Internationale de Football Association

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Donnerstag 25 Juni 2020, 17:00

FIFA-Rat bewilligt einstimmig COVID-19-Hilfsplan 

  • USD 1,5 Milliarden der FIFA für den Fussball

  • Unterstützung für Änderungen am internationalen Spielkalender aufgrund der Pandemie

  • Verabschiedung des überarbeiteten FIFA-Budgets 2019–2022

Der FIFA-Rat fasste heute per Videokonferenz einige wichtige Beschlüsse für die Zukunft des Fussballs und wählte insbesondere Australien und Neuseeland zu den Ausrichtern der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023™.

Verabschiedet wurden zudem verschiedene Maßnahmen im Zusammenhang mit COVID-19 sowie zur Unterstützung des weltweiten Fussballs angesichts der Pandemie und von deren Folgen, namentlich:

FIFA-COVID-19-Hilfsplan

Der Rat bewilligte einstimmig den FIFA-COVID-19-Hilfsplan, der von der FIFA-Administration in enger Zusammenarbeit mit Vertretern der Konföderationen erarbeitet wurde. Über drei Phasen wird die Fussballgemeinschaft mit bis zu USD 1,5 Milliarden unterstützt.

In den ersten beiden Phasen gab die FIFA umgehend alle Forward-Betriebskostenbeiträge an die FIFA-Mitgliedsverbände frei und bot diesen die Möglichkeit, Forward-Entwicklungsbeiträge in COVID-19-Betriebsbeiträge umzuwandeln, wobei mindestens die Hälfte der freigegebenen Mittel in den Frauenfussball fließen muss.

In der dritten Phase, die der Rat heute bewilligt hat, werden in Form eines Zuschuss- und Kreditsystems weitere Finanzhilfen ausgeschüttet:

  • Zuschüsse: Alle FIFA-Mitgliedsverbände erhalten einen Solidaritätszuschuss von USD 1 Million sowie zusätzlich USD 500 000 für den Frauenfussball. An die Konföderationen fließen je CHF 2 Millionen.

  • Kredite: Die Mitgliedsverbände können zinsfreie Darlehen von bis zu 35 % ihres geprüften Jahresumsatzes beantragen. Im Sinne der Solidarität sind die Kredite auf Beiträge zwischen USD 500 000 und USD 5 Millionen beschränkt. Konföderationen können Kredite von bis zu CHF 4 Millionen beantragen.

  • § Die Mitgliedsverbände können die Zuschüsse und Kredite direkt an die Fussballgemeinschaft auf ihrem Gebiet weiterleiten, d. h. an Klubs, Spieler, Ligen oder andere Betroffene.

  • Verwaltungsmodell: Zur strikten Kontrolle der zweckmäßigen Nutzung der Mittel, der Prüfungsvorgaben und der Bedingungen für die Kreditrückzahlung sowie für die Verwaltung des FIFA-COVID-19-Hilfsplans wird ein Steuerungsausschuss eingesetzt.

Zu dessen Vorsitzenden wurde Olli Rehn ernannt, der Vizevorsitzender der FIFA-Governance-Kommission, Gouverneur der finnischen Zentralbank, Mitglied im Rat der Europäischen Zentralbank und ehemaliger Vizepräsident der Europäischen Kommission ist.

In einem nächsten Schritt werden nun die Grundsätze des Hilfsplans in einem Reglement konsolidiert, das dem FIFA-Ratsausschuss zur Verabschiedung unterbreitet wird.

Überarbeitetes Budget

Vom Rat bewilligt wurden das Jahresbudget 2021 und das überarbeitete Budget 2019–2022, die auf einer eingehenden Beurteilung der finanziellen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie gründen.

Internationaler Spielkalender

Nach umfassenden Konsultationen mit den Konföderationen und Interessengruppen der ganzen Fussballwelt hat die COVID-19-Arbeitsgruppe der FIFA und der Konföderationen angesichts der Pandemie folgende fünf Anträge zum internationalen Männerfussballkalender unterbreitet, die der Rat heute einstimmig bewilligt hat:

  • Verschiebung der interkontinentalen Entscheidungsspiele für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2022™ von März 2022 auf Juni 2022

  • Verschiebung des Fensters im September 2020 für die AFC, CAF, Concacaf und OFC

  • Beibehaltung des Fensters im September 2020 für die CONMEBOL und UEFA, wobei die Lage laufend geprüft wird

  • Verlängerung der Fenster im Oktober und November 2020 um je einen Tag für die UEFA, damit drei statt aktuell zwei Spiele durchgeführt werden können

  • Verlängerung des Fensters im Juni 2021 um sieben Tage für die AFC, CAF, Concacaf und OFC, damit vier statt aktuell zwei Spiele durchgeführt werden können

Die COVID-19-Arbeitsgruppe und die Arbeitsgruppe der Interessengruppen wird die Lage in den einzelnen Konföderationen weiterhin beobachten, nach Alternativen suchen und dem Rat gegebenenfalls weitere Anträge unterbreiten.

Der FIFA-Rat sprach sich ferner für ein panarabisches Turnier aus, das 2021 in Katar erstmals ausgetragen werden soll. Das Einladungsturnier für Männernationalteams arabischer Nationen in Afrika und Asien wird außerhalb des internationalen Spielkalenders vom 1. bis 18. Dezember 2021 stattfinden. Zugelassen sind nur Spieler, die in dieser Region spielen. Für die Organisatoren, die FIFA World Cup Qatar 2022 LLC, ist das Turnier ein idealer Belastungstest für die Infrastruktur und den Betrieb für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2022™.

Vom Rat ebenfalls verabschiedet wurde das aktualisierte Reglement für die Olympischen FussballturniereTokio 2020, in das die neuen Daten (21. Juli bis 7. August 2021) und der Einsatz von Video-Schiedsrichterassistenten aufgenommen wurden. Unverändert geblieben sind die Voraussetzungen für die Teilnahme am Männerturnier. So sind weiterhin alle Spieler spielberechtigt, die am oder nach dem 1. Januar 1997 geboren sein, mit Ausnahme von maximal drei Spielern pro Team, die älter sein dürfen.

Regelwerk

Nachdem die Kommission der Interessengruppen des Fussballs eine Arbeitsgruppe gebildet hatte, deren Arbeit auch von der Kommission für den Status von Spielern unterstützt wurde, wurde dem Rat ein Antrag zur Änderung der Ausführungsbestimmungen zu den Statuten hinsichtlich der Spielberechtigung von Spielern für ein Nationalteam unterbreitet.

Die Änderungen betreffen u. a. die neuen Bestimmungen zu den Ausnahmen vom allgemeinen Verbot eines Verbandswechsels oder zum Zugang zu Nationalteams für staatenlose Spieler. Der Rat empfiehlt, die statutarischen Änderungen dem FIFA-Kongress zur Verabschiedung zu unterbreiten.

Schließlich verabschiedete der Rat auch das neue FIFA-Anti-Doping-Reglement, das dem jüngst erlassenen Welt-Anti-Doping-Kodex der WADA angepasst wurde und am 1. Januar 2021 in Kraft treten wird.

Die nächste Ratssitzung findet im September vor dem 70. FIFA-Kongress vom 18. September 2020 statt. Beide Veranstaltungen werden per Videokonferenz abgehalten.

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