Keine Verjährung für sexuellen Missbrauch, Belästigung und Ausbeutung
Opfer Parteien in den betreffenden Verfahren mit allen Verfahrensrechten
Verstärkte Untersuchung von Spielmanipulationen über unabhängigen Integritätsexperten
In Übereinstimmung mit den laufenden Bemühungen der FIFA zur Modernisierung des Fussballregelwerks hat die FIFA heute die beiden neuen Ausgaben des FIFA-Disziplinarreglements und des FIFA-Ethikreglements veröffentlicht.
In Zusammenarbeit mit den wichtigsten Interessengruppen der FIFA, einschliesslich der internationalen Vereinigung der Fussballanwälte, hat die FIFA die beiden Reglemente auf den neusten Stand gebracht, damit die Fussballfamilie über weitere wirkungsvolle Mittel zum Schutz des Fussballs und seiner Integrität verfügt.
Die Änderungen garantieren einen stärkeren Schutz bestimmter Parteien bei Verfahren vor den FIFA-Rechtsorganen und geben der FIFA weitere Instrumente gegen illegale, unmoralische oder unethische Methoden und Praktiken.
Konkret wird die FIFA:
1. Opfer von Diskriminierung und sexuellem Missbrauch oder Belästigung besser schützen, indem:
ab sofort alle Formen von sexuellem Missbrauch, Belästigung und Ausbeutung nicht mehr der Verfolgungsverjährung unterliegen,
Opfer bei den betreffenden Verfahren neu Verfahrenspartei sind und alle Verfahrensrechte geniessen, wie Mitteilung der massgebenden Entscheide und Beschwerderecht,
die FIFA-Mitgliedsverbände und Konföderationen der FIFA alle Entscheide zu Fällen von sexuellem Missbrauch und Spielmanipulation melden müssen,
2. Untersuchungen über Spielmanipulation und andere ethische Angelegenheiten verstärken, indem
sie einen unabhängigen Integritätsexperten mit Untersuchungshandlungen und -aufgaben betraut, die mit den öffentlichen Strafverfolgungsbehörden zu koordinieren sind, damit mögliche Vergehen entdeckt und danach mögliche angemessene Disziplinarmassnahmen beantragt werden können,
3. für finanzielle Gerechtigkeit sorgen, wenn eine Partei einen Entscheid der FIFA oder des Sportschiedsgerichts missachtet, indem sie
eine vom FIFA-Fussballgericht verhängte Transfersperre auf Vereine ausweitet, wenn die Schuldner den fraglichen Entscheid offenbar noch immer nicht befolgt haben,
von der Partei unter bestimmten Voraussetzungen die Zahlung eines Jahreszinses von 18 % für ausstehende Schulden fordert,
eine gegen Schuldner verhängte Transfersperre aufhebt, wenn die Schuldner der FIFA verlässliche Beweise für die Begleichung ihrer finanziellen Verbindlichkeiten vorlegen.
Die genannten und weitere Änderungen in den neuen Ausgaben des FIFA-Disziplinarreglements und des FIFA-Ethikreglements wurden am 16. Dezember 2022 verabschiedet und treten am 1. Februar 2023 in Kraft.
Weitere Einzelheiten zu den neuen Ausgaben des FIFA-Disziplinarreglements und des FIFA-Ethikreglements finden Sie hier.