Pressemitteilung

Fédération Internationale de Football Association

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Donnerstag 19 Januar 2023, 13:00

FIFA-Bericht zu Ergebnissen der Transfersystemreform

  • Bericht mit Einzelheiten zu Initiativen und Schritten zur Reform des Transfersystems seit 2017

  • Modernisierung des Fussballregelwerks als wichtige Zielsetzung der FIFA sowie erstes Ziel der FIFA-Vision 2020–2023

  • Bericht auf fifa.com/de/legal verfügbar

Die FIFA hat heute einen umfassenden Bericht zu den Reformen innerhalb des Fussballtransfersystems von 2017 bis 2022 veröffentlicht. Die Modernisierung des Fussballregelwerks sowie die Verbesserung von Transparenz, Integrität und Fairness innerhalb des Transfersystems gehören seit dem Start von FIFA 2.0 Ende 2016 zu den Schwerpunkten der FIFA und bilden das erste Ziel der FIFA-Vision 2020–2023. Erstmals seit seiner Einführung im Jahr 2001 wurde das Fussballtransfersystem wieder komplett überarbeitet. Das Verfahren begann 2017 unter der Leitung der FIFA-Kommission der Interessengruppen des Fussballs und erfolgte in Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessengruppen (FIFA-Mitgliedsverbände, Konföderationen, ECA, FIFPRO und World Leagues Forum). Dank der breiten Unterstützung konnten viele wichtige Reformen realisiert werden, von denen die Fussballgemeinschaft nachhaltig profitiert. Zu nennen sind insbesondere die folgenden Neuerungen:

  • stärkere Schutzmaßnahmen für Spieler, die von ihren Klubs schlecht behandelt werden, einschließlich der Zulassung weiterer triftiger Gründe für Spieler, ihre Verträge einseitig zu beenden, sowie der Durchsetzung von Zwangsmaßnahmen gegen Parteien, die die Verfügung einer FIFA-Instanz zur Zahlung einer Geldsumme missachten

  • Schutzmaßnahmen und Garantien für schwangere Spielerinnen und Wöchnerinnen während der Laufzeit ihres Vertrags

  • FIFA-Abrechnungsstelle, die für die Abwicklung von Zahlungen, die Förderung finanzieller Transparenz und die Verbesserung der Führungsstandards zuständig ist

  • Regelwerk für Trainer, das dieselben Mindeststandards garantiert wie für Spieler

  • neues Regelwerk für Fussballvermittler, das grundlegende Ethik- und Standesregeln vorsieht sowie Kunden und Fussballvermittlern gleichermaßen Schutz bietet

  • stärkere Schutzmaßnahmen für minderjährige Spieler, einschließlich des ersten Regelwerks für Probetrainings, das Bestimmungen hinsichtlich der medizinischen Betreuung, des Mindestalters sowie effektiver Rechtsmittel beinhaltet, sowie strengere Regelungen für Privatakademien zur Stärkung der Aufsicht über Minderjährige und der flexibleren Anwendung der humanitären Ausnahmen, damit diese realen Fällen besser Rechnung tragen kann

  • FIFA-Fussballgericht als neue, effizientere Instanz, die in ihrem ersten Betriebsjahr mehr als 14 000 Streitfälle und reglementarische Anträge behandelt hat

  • Neues Regelwerk für Leihgaben zum Schutz der Nachwuchsförderung, zur Verbesserung des sportlichen Gleichgewichts sowie zur Vermeidung des Hortens von Spielern

  • FIFA-Fonds für Fussballer zur Entschädigung von Spielern, deren Klubs für zahlungsunfähig oder insolvent erklärt wurden, über die ein Konkursverfahren eröffnet wird oder die aus dem organisierten Fussball ausscheiden. Bis Ende 2022 wurde der Fonds von der FIFA mit insgesamt USD 16 Millionen alimentiert.

Im Bestreben, das Regelwerk stets den aktuellen Gegebenheiten des Fussballs und des Transfersystems anzupassen, hat die FIFA einige weitere technische Initiativen eingeführt, u. a. ein Rechtsportal, über das Verfahren vor den FIFA-Instanzen online durchgeführt werden und das Schritt für Schritt das bestehende E-Mail-System ersetzt, sowie ein aktualisierter Kommentar zum FIFA-Reglement bezüglich Status und Transfer von Spielern, der den verschiedenen Interessengruppen Hilfestellung bietet und dafür sorgt, dass das Reglement von der Fussballgemeinschaft weltweit einheitlich angewandt wird. Der Reformprozess 2017–2022 sah sich auch mit beispiellosen globalen Krisen und Herausforderungen konfrontiert, wie der COVID-19-Pandemie und dem russischen Einmarsch in die Ukraine, die schnelle und wirksame regulatorische Maßnahmen sowie vorübergehende Änderungen im FIFA-Regelwerk erforderten.

Die Reform des Transfersystems wurde auch vom Europarat und vom Europäischen Parlament gewürdigt und unterstützt. Victor Montagliani, FIFA-Vizepräsident und Vorsitzender der FIFA-Kommission der Interessengruppen des Fussballs, sagte: "Die FIFA ist voll auf die letzten mit den verschiedenen Interessengruppen geplanten Schritte dieses Prozesses fokussiert und prüft fortlaufend Änderungen im Fussballökosystem, um ihre Regelungen anzupassen und zu modernisieren und den Fussball so letztlich noch besser und wirklich global zu gestalten."