Im Rahmen des Engagements für die Förderung und Entwicklung des Fussballs auf der ganzen Welt, hat die FIFA letzte Woche technische Direktoren aus allen Konföderationen zu einem zweitägigen Treffen ins Home of FIFA nach Zürich eingeladen.
Neben einem Überblick über die neue Struktur der FIFA, ihre Strategie/Philosophie und ausführlichen Informationen darüber, wie das Forward-Programm Hilfe zur Selbsthilfe leisten kann, gab es Diskussionen über unterschiedliche Bereiche der technischen Entwicklung. Unter anderem waren optimale Vorgehensweisen in den Bereichen Basisfussball, Trainerlizenzierung, Frauenfussball sowie die Rolle der technischen Direktoren in ihren Mitgliedsverbänden Thema.
Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, sich über Strategien und Herausforderungen auszutauschen und unterzeichneten zudem eine Absichtserklärung zum Ausbau der Kommunikation und Koordination zwischen den Konföderationen sowie mit der FIFA über geeignete Unterstützungsmaßnahmen. Für die FIFA stand die Unterstützung der einzelnen Konföderationen bei der Bewältigung der unterschiedlichen Herausforderungen in der jeweiligen Region und bei den einzelnen Mitgliedsverbänden im Vordergrund.
Der stellvertretende FIFA-Generalsekretär Zvonimir Boban hieß die Gruppe willkommen und unterstrich noch einmal den konkreten Nutzen der Zusammenkunft. "Marco und ich haben auf professionellem Niveau Fussball gespielt. Daher haben wir viele Jahre lang im Rampenlicht gestanden. Wir haben uns der FIFA angeschlossen, um dem Fussball etwas zurückzugeben. Der FIFA-Präsident hat uns beiden Folgendes mit auf den Weg gegeben: 'Hier haben Sie nun die Aufgabe, den Fussball wieder in den Mittelpunkt zu rücken. Die Grundlage dafür ist die Fussballförderung an der Basis. Das wird nicht immer gesehen, aber es ist fundamental.'"
Van Basten, Leitender Beauftragter der FIFA für Technische Entwicklung, steckte die Ziele für die Teilnehmer ab: "Ihre Konföderationen und all Ihre Mitgliedsverbände sind unterschiedlich organisiert, befinden sich mit Blick auf die technische Entwicklung auf unterschiedlichen Niveaus und haben daher auch unterschiedliche Bedürfnisse, wenn es darum geht, die Entwicklung weiter voranzutreiben – ob es nun um die Basis, den Elitefussball im Jugendbereich, die Trainerausbildung oder den Frauenfussball geht. Ziel ist es, aus den Informationen zu lernen, die Sie uns heute und morgen geben werden, und dieses Wissen dann zu nutzen, um die unterschiedlichen Bedürfnisse besser einschätzen zu können."
"Unsere gemeinsamen Bemühungen, den Fussball weltweit voranzutreiben und seine technischen Aspekte zu entwickeln, sind am effektivsten, wenn wir so detailliert wie möglich auf diese unterschiedlichen Bedürfnisse eingehen und maßgeschneiderte Lösungen liefern können. Ein Informationsaustausch ist hilfreich zur Optimierung der Zusammenarbeit und Synergien zwischen der FIFA, den Konföderationen und Mitgliedsverbänden. Nur so können wir den Fussball auf dem gesamten Erdball bedarfsgerecht fördern. Dabei müssen wir zunächst einmal klären, welche Rolle uns allen bei der Unterstützung unserer Mitgliedsverbände zukommt."
Im Laufe der beiden Tage wurde die große Bedeutung von Wettbewerben, einer stärkeren Professionalisierung sowie einem frühen Einstieg in den Frauenfussball herausgestellt. Nachfolgend die Stimmen der Teilnehmer.
Andy Roxburgh, Technischer Direktor der AFC "Die FIFA bemüht sich darum, dass wir unsere Förderstrukturen koordinieren und erkennen, wo sie diese Arbeit unterstützen kann. Im Grunde geht es darum, das Niveau zu heben. Es war sehr wichtig zu sehen, wo wir im Vergleich zu den anderen Kontinenten stehen und vor allem, wie wir zusammenarbeiten können. Beim Fussballspielen dreht sich alles um den Wettbewerb, aber in der Ausbildung geht es um Zusammenarbeit."
Abdel Moneim Hussein, Entwicklungsdirektor der CAF "Die FIFA bietet eine Menge Kurse in Afrika an. Daher ist eine enge Zusammenarbeit wichtig. Durch die technische Entwicklung wird eine Infrastruktur aufgebaut, und obwohl das Forward-Programm sehr umfangreich ist und unterschiedlichste Bereiche betrifft, ermittelt die FIFA den Bedarf der einzelnen Konföderationen und informiert sich über die unterschiedlichen Herausforderungen. Ein wichtiges Thema ist die gegenseitige, weltweite Anerkennung von Trainerlizenzen, sodass jeder überall problemlos arbeiten kann."
Gonzalo Belloso, Entwicklungsdirektor der CONMEBOL "In Südamerika haben wir ein Programm namens Evolución ins Leben gerufen, das mit dem Forward-Programm der FIFA im Einklang steht. Es zielt darauf ab, die unterschiedlichen Kategorien wie Frauenfussball, Futsal oder Beach Soccer voranzutreiben. Wir haben traditionell viele Trainer und Spieler, aber manchmal brauchen wir einen besseren Rahmen, um ihre Entwicklung in den einzelnen Mitgliedsverbänden zu fördern. Natürlich geht unser Blick dabei zur UEFA, aber wir respektieren alle Konföderationen und lernen auch von allen."
Ioan Lupescu, Technischer Direktor der UEFA "Es ist sehr wichtig, dass wir hier alle zusammenkommen, um auszuloten, wo wir stehen und wie wir besser zusammenarbeiten können. Bei der UEFA haben wir viele Absichtserklärungen mit unterschiedlichen Fussballorganisationen unterzeichnet, doch die Zusammenarbeit mit der FIFA ist wichtig, damit es nicht zu Überschneidungen kommt und wir uns stärker auf die gegenseitige Unterstützung konzentrieren. Außerdem lernen wir von anderen Konföderationen. Auch in Europa ist nicht alles perfekt. Daher sind wir hier, um zuzuhören, etwas zu lernen und Ideen auszutauschen."
Ebenfalls anwesend war Jason Roberts, der die CONCACAF als Botschafter vertrat. Das Treffen war der Startschuss für eine engere Zusammenarbeit sowie eine bessere Kommunikation und Koordination zwischen den Konföderationen der FIFA. Ein kontinuierlicher Informationsaustausch sowie maßgeschneiderte Ansätze für die sechs Konföderationen und ihre Mitgliedsverbände werden dafür sorgen, dass die Bemühungen aller Beteiligten um die Fussballförderung wirkungsvoller sind.