Vor gar nicht allzu langer Zeit war eine landesweite Jugendliga mit unterschiedlichen Altersklassen in Puerto Rico nur ein Traum. Um ihn wahr werden zu lassen, war harte Arbeit erforderlich. Mit diesem Ziel im Hinterkopf nutzte der puerto-ricanische Fussballverband (FPF) den Leerlauf während der COVID-19-Pandemie für eine kurz- und mittelfristige Planung. Dieser Plan war entscheidend. Zur Umsetzung des Projekts beschloss der FPF, das FIFA-Forward-Entwicklungsprogramm in Anspruch zu nehmen und beantragte finanzielle und technische Unterstützung mit dem Ziel, im Männerfussball zum ersten Mal Wettbewerbe in den Altersklassen U-13, U-15 und U-17 durchzuführen. Das Ergebnis? Die Ligen nahmen am 26. September 2021 ihren Betrieb auf, und am 5. Juni wurden die ersten drei Meister gekrönt. Vorangegangen waren fast neun intensive Monate voller Fussballbegeisterung in den Stadien Velódromo Panamericano (Coamo), Estadio Residencial Quintana (San Juan) und Estadio Centroamericano (Mayagüez), drei der besten Spielstätten Puerto Ricos.

"Nachdem wir seit mehreren Jahren an der Umsetzung des FIFA-Forward-Entwicklungsprogramms in der Region arbeiten, freuen wir uns, dass der FPF dank der besagten Mittel ein Projekt zur Einführung von landesweiten Jugendligen durchführen konnte", so José Rodríguez, Entwicklungsleiter des FIFA-Regionalbüros in Panama. "Nach den pandemiebedingten Problemen hat das Projekt einen Beitrag zum Neustart des Fussballs und zur Bündelung der Kräfte für die bestmögliche Fussballförderung in Puerto Rico geleistet."

Die Zielsetzung war immer glasklar: Talentförderung mit hochklassigen Wettbewerben. Zu diesem Zweck wollte der FPF die Anzahl der Spiele im Jugendbereich erhöhen, um Nachwuchsspieler zu entdecken, die künftig besser vorbereitet den Sprung in die A-Nationalmannschaft schaffen könnten. Letztes Jahr im September gingen dann die drei Altersklassen der Liga Juvenil Puerto Rico mit neun Klubs in der U-13, neun in der U-15 und zehn Klubs in der U-17 an den Start. "Diese nationale Jugendfussballveranstaltung ist ein großer Schritt. Wir konnten den Eltern und Spielern hier zeigen, wie im hochklassigen Fussball im Jugendbereich gearbeitet werden muss. Die Nachwuchsspieler konnten in den besten Einrichtungen des Landes und rund um die Insel spielen", erklärt FPF-Präsident Iván Rivera.

Insgesamt 633 Spieler nahmen an den Wettbewerben teil. Das Team mit den wenigsten Spielen bestritt 18 Partien, die Finalisten brachten es auf bis zu 23 Begegnungen. Die Sieger, die am 5. Juni gekrönt wurden, waren Edusoccer auf U-13-, Escuela de Fútbol de Cayey Taurinos auf U-15- und Bairoa auf U-17-Ebene. Von den neuen, hochklassigen Wettbewerben profitieren allerdings nicht nur die Spieler, sondern auch die technischen Mitarbeiter und Trainer, die stets in die Vorbereitung von Spielen, Reisen und Trainingslager eingebunden waren und ihre Kompetenzen in der technischen Leitung des Hochleistungsbereichs ausbauen konnten. "Die Liga Juvenil ist ein Erfolgsprojekt mit über 100 Spielen und wird bestehen bleiben. Durch die höhere Anzahl von Spielen für die Spieler, die bereits in den entsprechenden regionalen Ligen aktiv sind, trägt sie zur Förderung des Jugendfussballs bei", so Rivera weiter.

Darüber hinaus wurden die Sieger auch noch bei einem Pflichtspiel der Nationalmannschaft Puerto Ricos ausgezeichnet und konnten hautnah miterleben, wie weit sie es bringen können, wenn sie ihren Weg im Hochleistungssport fortsetzen. Sicherlich ein unvergessliches Erlebnis, das sie motivieren dürfte, weiterhin an der Entwicklung ihrer Talente auf dem Fussballplatz zu arbeiten und alles daran zu setzen, eines Tages das Nationaltrikot überzustreifen. "Zum Abschluss gab es noch einen absoluten Höhepunkt: Die drei ersten Teams jeder Altersklasse durften an der Verleihung der Auszeichnungen teilnehmen, die am 12. Juni anlässlich des Spiels der Concacaf Nations League gegen die britischen Jungferninseln stattfand. An diesem Tag bekamen die Jungs ihre Auszeichnungen und machten gleichzeitig eine unvergessliche Erfahrung, als sie die Spieler der A-Nationalmannschaft trafen", erklärt Gabriel Ortiz, Generalsekretär des FPF.