Fidschi scheiterte in der Qualifikation für Frankreich 2019 nur um Haaresbreite
Mit dem Erfolg geht ein enormer Sprung in der FIFA/Coca-Cola-Frauen-Weltrangliste einher
Bei den Pazifik-Spielen in diesem Jahr kann Fidschi erneut glänzen
Die Frauen-Nationalmannschaft Fidschis hatte mehrere Jahre lang vor sich hin geschlummert. Dann jedoch folgte eine Neubelebung und innerhalb von nur zwölf Monaten konnte das Team seine beste Position in der FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste seit einem Jahrzehnt erreichen.
Entsprechend gering waren die Hoffnungen zum Auftakt der OFC-Vorqualifikation für die FIFA Frauen-WM Frankreich 2019™ im vergangenen August. Doch dann übertraf das Team sämtliche Erwartungen und stürmte völlig überraschend bis ins Finale vor.
Bemerkenswerte Resultate
Zum Auftakt nutzten die Fidschianerinnen die seltene Gelegenheit eines Heimspiels in Lautoka und legten mit einem 5:1-Sieg gegen Vanuatu den Grundstein für den Erfolg. Es folgte ein umkämpftes torloses Remis gegen die Salomon-Inseln, so dass die Entscheidung über die Teilnahme am OFC Nationen-Pokal erst am letzten Spieltag der Qualifikation fiel.
Die Fidschianerinnen lösten ihre Aufgabe mit einem hart erkämpften 2:0-Sieg gegen Amerikanisch-Samoa, ein Team mit zahlreichen in den USA aktiven Spielerinnen. Doch das Beste sollte erst noch kommen:
Denn die Schützlinge von Marika Rodu setzten ihren Erfolgslauf auch bei der Endrunde des OFC-Nationen-Pokals drei Monate später fort und feierten in der Gruppenphase Siege gegen die Cook-Inseln und Tonga. Im anschließenden Halbfinale gelang dem Team dann der wohl großartigste Erfolg seiner 35-jährigen Geschichte.
Eigentlich ist Papua-Neuguinea der größte Konkurrent Neuseelands im Kampf um die Vorherrschaft in der Ozeanien-Zone. Doch den Fidschianerinnen gelang nach Rückstand ein fulminanter 5:1-Sieg gegen den Konkurrenten und damit der Einzug ins Finale.
Aufbau für eine strahlende Zukunft
Der Traum endete erst im Finale, in dem sich Neuseeland klar gegen Fidschi durchsetzte und damit das Ticket für Frankreich 2019 und das Olympische Fussballturnier der Frauen 2020 buchte. Für Fidschi war das gute Abschneiden dennoch ein historischer Erfolg, denn von den aktuellen OFC-Mitgliedern hatten bei den ersten zehn Turnierauflagen ausschließlich Neuseeland und Papua-Neuguinea das Finale erreicht.
"Nach der Qualifikationsrunde hatten wir nicht damit gerechnet, noch so weit zu kommen", sagte Rodu nach Ende des Turniers. "Unsere Strukturen sind noch sehr neu. Trotzdem war es überaus beeindruckend, wie fantastisch die jungen Frauen sich hier auf kontinentaler Ebene geschlagen haben. Ich hatte eigentlich erwartet, dass wir die Früchte unserer Arbeit eher bei den Pazifik-Spielen später im Jahr ernten würden."
Die Schlüsselspielerinnen Fidschis hinterließen beim OFC Nationen-Pokal in Neukaledonien einen starken Eindruck, allen voran Adi Tuwai, die zur besten Torhüterin des Turniers gewählt wurde.
Auch die pfeilschnelle Stürmerin Trina Davis zeigte beeindruckende Leistungen und war in den beiden Runden des Turniers die erfolgreichste Torjägerin. Luisa Tamanitoakula brachte es auf sechs Tore. Noch öfter trafen nur Sarah Gregorius aus Neuseeland und Meagen Gunemba aus Papua-Neuguinea. Cema Nasau gehörte zu den weiteren Aktivposten im Angriff Fidschis.
"Wir wissen, dass wir den Fussball auf Fidschi noch sehr viel weiter entwickeln können. Derzeit steckt alles noch in den Kinderschuhen", so Rodu
"All dies sind die ersten kleinen Schritte. Wir hoffen, dass diese angesichts unserer Resultate immer größer werden. Das sollte alle Beteiligten motivieren, noch härter zu arbeiten."
Für die Frauenmannschaft Fidschis rückt nun Platz 69 und damit die beste Platzierung aller Zeiten in der FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste immer stärker in den Fokus.