Donnerstag 25 Februar 2016, 12:41

Saudiarabien mit Van Marwijk wieder obenauf

Vor etwas mehr als drei Jahren, im Dezember 2012, hatte der saudische Fussball in der FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste einen historischen Tiefpunkt erreicht: Rang 126 war gleichbedeutend mit der schlechtesten Platzierung der Nationalmannschaft seit über 20 Jahren.

Dieser Absturz ließ bei den Verantwortlichen in Saudiarabien die Alarmglocken schrillen, zumal sich das Nationalteam weder 2010 noch 2014 für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ qualifizieren konnte. Die einheimischen Fans, die darauf gehofft hatten, ihre Lieblinge wieder auf der internationalen Bühne zu sehen, machten kein Hehl aus ihrer Enttäuschung.

Nach dem Ausscheiden in der Gruppenphase der letzten AFC Asienmeisterschaft in Australien reagierte der Verband und verpflichtete Bert von Marwijk. Der niederländische Trainer hatte sein Land bei der FIFA WM 2010 bis ins Finale geführt, das erst durch einen Treffer von Andres Iniesta in der Verlängerung verloren wurde.

Die erste Aufgabe des 63-jährigen Trainers nach seiner Ankunft im vergangenen August bestand darin, das Team auf die Asien-Qualifikation für Russland 2018 vorzubereiten. Das erklärte Ziel bestand darin, wieder eine WM-Endrunde zu erreichen und sich in der Weltrangliste zu verbessern.

Bei seiner ersten Pressekonferenz in Saudiarabien erklärte Van Marwijk: "Das ist keine leichte Aufgabe. Ich werde mich auf die WM-Qualifikation konzentrieren. Die Schwächephase des saudischen Fussballs beunruhigt mich nicht. Ich bin entschlossen, die Spieler besser zu machen, um wieder Siege zu holen."

Und der ehemalige Trainer von Borussia Dortmund und des Hamburger SV ergänzte: "Ich bin mit unserer Platzierung nicht zufrieden. Platz 95 ist der Geschichte der saudischen Auswahl nicht würdig."

Kontinuierlicher Aufschwung Der Wandel ließ unter Van Marwijk nicht lange auf sich warten. Das Team feierte vier Siege in Folge in Gruppe A, in der sich außerdem die Vereinigten Arabischen Emirate, Palästina, Osttimor und Malaysia befinden. Nach dem torlosen Unentschieden am 9. November gegen Palästina leistete die saudische Auswahl mit einem 10:0-Kantersieg gegen Osttimor Wiedergutmachung.

Diese bemerkenswerten Ergebnisse wirkten sich spürbar auf die Platzierung in der weltweiten Rangliste aus. Im Januar verzeichnete das Team mit über 40 Punkten die größte Verbesserung. Der Aufschwung setzte sich im Monat Februar fort, in dem Saudiarabien 97 Punkte sammelte und 20 Stufen nach oben auf Position 55 kletterte. Es ist die beste Platzierung seit einem 53. Rang in 2009.

Ahmed Eid, der Präsident des saudischen Fussballverbands, zeigte sich erfreut über diese spektakulären Fortschritte: "Das ist das Ergebnis eines umfassenden Plans und guter Arbeit. Der Sprung des Teams in diesen letzten Jahren ist nur ein Anfang. Er ermöglicht es der Nationalmannschaft, wieder auf den richtigen Weg zu finden und den saudischen Fussball wieder auf Spitzenniveau zu heben."

Hohe Ziele Die saudische Auswahl wird im kommenden Monat erneut Gelegenheit haben, in der Weltrangliste weiter nach oben zu klettern. In den letzten beiden Partien der Gruppe A stehen die Duelle mit Malaysia und den Vereinigten Arabischen Emiraten auf dem Programm. Die Grünen Falken werden fest entschlossen sein, auch diese Begegnungen für sich zu entscheiden und als Gruppensieger in die letzte Qualifikationsrunde einzuziehen.

Die Entwicklung der Nationalmannschaft in den letzten Monaten hat Marwijk weiter bestärkt: "Wir analysieren alle unsere Gegner und bereiten uns sorgfältig auf jede Partie vor. Wir können hinsichtlich des technischen Niveaus der Mannschaft Fortschritte erkennen. Das motiviert uns, noch härter zu arbeiten."