Gianni Infantino betont am ausserordentlichen Kongress der Fussballkonföderation von Asien dessen "wichtige Rolle" für die globale Einheit
Erweiterte FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2026™ als Wendepunkt für alle asiatischen Nationen
Aufruf an die AFC-Mitgliedsverbände zu mehr Investitionen in den Frauen- und Nachwuchsfussball
FIFA-Präsident Gianni Infantino hat die asiatische Fussballkonföderation (AFC) in einer Ansprache für den ausserordentlichen AFC-Kongress dazu aufgerufen, als Vorbild für die Einheit in der Welt des Fussballs zu agieren. Infantino verwies auf das derzeitige "sehr gespaltene und sehr aggressive" globale Klima und forderte die asiatischen Fussballverbände auf, ein Zeichen zu setzen, indem sie die einzigartige Macht und den Einfluss des Fussballs nutzen, um Harmonie in die Welt zu bringen. "In Zeiten wie diesen brauchen wir Gelegenheiten, die Menschen zusammenzubringen. Wir brauchen Gelegenheiten, um die Botschaft der Einheit zu vermitteln. Wir sagen gerne, dass der Fussball die Welt eint. Wir sagen gerne, dass der Fussball wirklich global wird, und das trifft auch zu. Wir haben in dieser Hinsicht eine Verantwortung. Sie alle haben in dieser Hinsicht eine grosse Verantwortung. Sie spielen eine wichtige Rolle für die Einheit der Welt, und in dieser Hinsicht zähle ich auf Sie“, sagte der FIFA-Präsident in einer Videoschaltung zur Onlinesitzung der 47 AFC-Mitgliedsverbände. "Natürlich werde ich hier bei Ihnen sein, an Ihrer Seite, wie immer, und ich freue mich darauf, auch in den kommenden Jahren mit Ihnen zusammenzuarbeiten, den Fussball in den kommenden Jahren gemeinsam mit Ihnen weiterzuentwickeln, ihn gemeinsam mit Ihnen wirklich global zu machen und, ebenfalls gemeinsam mit Ihnen, ausgehend von Asien, die Welt wirklich zu vereinen.“
Asien wird in der nahen Zukunft öfter im Blickpunkt des Weltfussballs stehen, denn eine ganze Reihe von FIFA-Turnieren findet in nächster Zeit dort statt. Indonesien wird im kommenden Monat als Gastgeber der FIFA U-17-Weltmeisterschaft™ ein FIFA-Turnier ausrichten. Saudiarabien wiederum ist im Dezember in Jeddah Gastgeber der FIFA Klub-Weltmeisterschaft 2023™. Anfang des kommenden Jahres richten die Vereinigten Arabischen Emirate dann die FIFA Beach-Soccer-Weltmeisterschaft 2024™ aus, bevor Usbekistan mit der FIFA Futsal-Weltmeisterschaft™ als erstes zentralasiatisches Land Pionierarbeit leistet und ein FIFA-Turnier ausrichten wird. Thailand wiederum wird Schauplatz des nächsten FIFA-Kongresses am Freitag, 17. Mai 2024. Zudem könnte nach Japan und der Republik Korea 2002 sowie Katar 2022 die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ in absehbarer Zeit ein drittes Mal in Asien stattfinden. Anfang Oktober lud der FIFA-Rat die Mitgliedsverbände der Fussballkonföderation von Asien (AFC) und Ozeanien (OFC) ein, sich für die Ausrichtung der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2034™ zu bewerben, die gemäss dem Rotationsprinzip von einem oder mehreren Mitgliedsverbänden dieser beiden Konföderationen ausgerichtet werden soll.
Der FIFA-Präsident drängte die AFC-Mitgliedsverbände zudem, die erweiterte FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2026™, bei der die aktuelle Anzahl asiatischer WM-Teilnehmer auf acht (potenziell sogar neun) Teilnehmer verdoppelt wird, als Sprungbrett für Investitionen in den Fussball auf dem Kontinent zu nutzen.
"Die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2026 mit 48 Teams und doppelt so vielen Teilnehmern aus Asien, ist ein echter Wendepunkt für Asien, denn nun hat plötzlich die grosse Mehrheit von Ihnen eine wirklich echte Chance, sich für die grösste Sportveranstaltung der Welt – die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft – zu qualifizieren."
"Das bedeutet für Sie, dass Sie mit Planungen beginnen können, dass Sie Investitionen tätigen können, dass Sie mit der Entwicklung beginnen können, Sie, Ihre Regierungen, Ihre Städte, und dass Sie den Fussball weiterentwickeln“, so Infantino. Mit Blick auf die überaus erfolgreiche FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023™, bei der AFC-Mitglied Australien ein Co-Gastgeber war, bekräftigte er die Notwendigkeit, weiter in den Frauenfussball zu investieren.
"Mein neuerlicher Appell an Sie alle lautet: Investieren Sie in den Frauenfussball! Ihm gehört definitiv die Zukunft. Wir haben es bereits gesehen, und wir sehen es auch weiterhin. Ich möchte, dass jedes Land der Welt eine Frauenliga hat, und auch ein Frauennationalteam. Das ist von absolut grundlegender Bedeutung, denn Frauen stellen die Hälfte der Weltbevölkerung, in Asien ebenso wie in allen Teilen der Welt. "
Wir müssen die Entwicklung des Frauenfussballs fördern, ebenso wie die Entwicklung des Nachwuchsfussballs mit unseren Nachwuchsturnieren. Die U-17-Wettbewerbe werden ab 2025 jährlich und mit mehr Teams ausgetragen. Damit werden neue Türen geöffnet, und Sie alle bekommen mehr Gelegenheiten, an einem Turnier teilzunehmen, einer FIFA-Weltmeisterschaft auf der globalen Bühne. Sie können den Fussball in Ihren Ländern voranbringen. Wir haben die Mittel, dies zu leisten, nicht nur Wettbewerbe zu organisieren, sondern auch in Training und Entwicklung zu investieren.“ Infantino verwies auf die Möglichkeit für Mitgliedsverbände, Hilfe über das FIFA-Fördersystem für Nachwuchstalente (TDS) unter der Leitung von Arsène Wenger, FIFA-Direktor für globale Fussballförderung, zu beantragen, das FIFA-Trainer und Trainingsmethoden bereitstellt, um den Ländern bei der Förderung junger Talente zu helfen. Er wies auch darauf hin, dass die Mittel des FIFA-Entwicklungsprogramms Forward, die sie für Entwicklungsprojekte verwenden können, erheblich aufgestockt wurden und nun siebenmal mehr Geld für jeden Mitgliedsverband zur Verfügung steht, als vor Infantinos Amtsantritt im Jahr 2016. Zu Beginn seiner Rede hatte der FIFA-Präsident sein Mitgefühl mit den Menschen ausgedrückt, die durch den andauernden Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern sowie die jüngsten verheerenden Erdbeben in Afghanistan ihr Leben verloren haben und an den Folgen leiden.